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Papst

© dpa

Ansprache zum Jahresende: Papst-Rede verärgert Homosexuelle

Papst Benedikt XVI. befindet sich wieder einmal auf dem Kreuzzug gegen den Relativismus. Diesmal im Fokus: "Homo-Ehe" und die Gender-Theorie, die das Geschlecht als Produkt der Gesellschaft begreift. Homosexuellen-Verbände und Politiker werfen dem Papst nun Hetze vor.

Papst Benedikt XVI. hat mit seiner Ansprache zum Jahresende Kritik bei Homosexuellen-Verbänden hervorgerufen. Das katholische Kirchenoberhaupt setzte sich am Montag vor der Kurie mit der Gender-Theorie auseinander, nach der weibliche und männliche Geschlechterrollen weitgehend gesellschaftlich bestimmt und nicht von der Natur vorgegeben sind. Dahinter stehe ein Versuch des Menschen, sich von der Schöpfung zu emanzipieren, sagte Benedikt XVI. Die Gender-Theorie stelle die "Natur des menschlichen Wesens als Mann und Frau" in Frage. Und: "Nicht der Mensch entscheidet, nur Gott entscheidet, wer Mann und wer Frau ist."

"Es ist keine überkommene Metaphysik, wenn die Kirche von der Natur des Menschen als Mann und Frau spricht und fordert, dass diese Schöpfung auch respektiert wird," so Benedikt vor den Kardinälen und Bischöfen. Die lebenslange Verbindung von Mann und Frau sei ein "Sakrament der Schöpfung" - und alle anderen Formen des Zusammenlebens damit nicht gottgewollt. Akzeptiere man die von Geburt an zugewiesene Rolle als Mann oder Frau nicht, wäre das "eine Selbstzerstörung des Menschen und die Zerstörung von Gottes Werk selbst".

"Völlig unverantwortlich"

Die Aussagen des Papstes seien "völlig unverantwortlich", erklärte am Dienstag die Vorsitzende der christlichen Schwulen- und Lesbenvereinigung in Großbritannien, Sharon Ferguson. Der Grünen-Abgeordnete Volker Beck sprach von "hetzerischen" Worten des Papstes.

Sowohl die britische Theologin Ferguson als auch Volker Beck warfen dem Papst vor, derartige Äußerungen stachelten zum "Hass gegen Homosexuelle" und zu deren Verfolgung auf. Der Vorsitzende der Vereinigung Inclusive Church in England, Giles Fraser, erklärte, der Papst verbreite mit seinen Worten "die Furcht, dass die Homosexuellen den Planeten bedrohen". Dies sei "völlig abwegig", fügte Fraser hinzu. (jvo/AFP)

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