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Anzeige gegen Air France: Abflussreiniger im Kaffee?

Durch den Genuss einer Tasse Kaffee an Bord eines französischen Inlandsfluges will ein Fluggast schwere Verätzungen erlitten haben.

Paris - Wie der Anwalt des Passagiers, Didier Parr, sagte, befindet sich der 30-Jährige derzeit in einem Pariser Krankenhaus, wo ihm eine neue Speiseröhre eingesetzt werden solle. Er werde kommende Woche Strafanzeige wegen Vergiftung und unterlassener Hilfeleistung stellen. Die Fluggesellschaft Air France wollte ihrerseits noch am Donnerstag Strafanzeige gegen Unbekannt stellen.

Anwalt wirft Steward Rassismus vor

Mit der Tasse Kaffee an Bord eines Fluges Bordeaux-Paris habe sein aus dem Kongo stammender Mandant Marc-Fredaine Niazaire eine "hochgiftige Flüssigkeit" zum Reinigen von Abflüssen aufgenommen, sagte Parr. Als ein deutscher Arzt unter den Fluggästen seine Hilfe angeboten und um Zugang zur Bordapotheke gebeten habe, habe der Chefsteward dies mit der Begründung abgelehnt, Niazaire sei "kein Franzose".

Air France erklärte, bis heute sei keine andere ähnliche Beschwerde eingegangen, auch nicht unter den anderen 161 Passagieren des Fluges AF7629. Der Pilot des Airbus A320 habe wegen eines "medizinischen Notfalls" in Paris um ein beschleunigtes Anflugverfahren gebeten; auf dem Airport sei der Passagier vom medizinischen Notdienst in Empfang genommen worden. Vom Gesundheitszustand Niazaires habe die Airline erst vergangene Woche erfahren. Anwalt Parr klagte, seit dem 15. Oktober habe sich das Unternehmen "niemals Sorgen um den Zustand seines Fluggastes gemacht, der mit einer Bahre hinausgetragen wurde". Nach Angaben von Air France serviert das Unternehmen täglich an die 50.000 Tassen Kaffee allein auf den 1300 Flügen innerhalb Frankreichs und auf Mittelstreckenverbindungen vor allem in Europa. (tso/AFP)

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