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Argentinien: Pendler verwüsten Großbahnhof - 16 Festnahmen

In Buenos Aires haben tausende aufgebrachte Pendler ihrer aufgestauten Wut über den miserablen Nahverkehr Luft gemacht: Sie verwüsteten den historischen Großbahnhof Constitución.

Buenos Aires - Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei im Bahnhof Constitución wurden am Dienstagabend nach einer vorläufigen Bilanz der Rettungskräfte 20 Menschen, darunter zehn Polizisten, verletzt. Sie wurden wegen Prellungen und Atemnot im Krankenhaus behandelt. Mindestens 16 Menschen, darunter zwei Minderjährige, seien festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Ein Defekt hatte tausende Pendler an der Heimfahrt in die Vororte gehindert.

Die Ausschreitungen brachen gegen 18:30 Ortszeit aus. Die private Bahngesellschaft Metropolitano hatte nach eigenen Angaben den Zugverkehr ausgesetzt, weil ein defekter Zug die anderen Züge an der Weiterfahrt hinderte. Die aufgebrachte Menge zerstörte die Verkaufs- und Informationsschalter des Bahnhofs, wie Fernsehbilder zeigten. Außerdem wurden Polizisten mit Steinen und anderen Gegenständen beworfen. Die Polizei setzte daraufhin Gummigeschosse und Tränengas ein. Nach rund zwei Stunden brachten die Sicherheitskräfte die Lage unter Kontrolle.

In Argentinien stehen die privaten Bahngesellschaften immer wieder wegen Verspätungen, Unfällen und des schlechten Zustands der Züge in der Kritik. Vor anderthalb Jahren hatte die Aussetzung des Zugverkehrs in einem Bahnhof des Vororts Haedo zu schweren Ausschreitungen geführt, bei denen 15 Zugwaggons in Brand gesteckt wurden. 21 Menschen wurden verletzt und 87 weitere festgenommen. (tso/AFP)

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