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Arktis: Nordpol-Eis schmilzt schneller als je zuvor

Das Eis in der Arktis ist einem US-Forscher zufolge in diesem Sommer in nie dagewesenen Ausmaß abgeschmolzen. Laut einer weiteren Prognose könnte der Arktische Ozean im Sommer 2013 sogar eisfrei sein.

Das weggetaute Eis entspreche der Fläche fast des gesamten US-Bundesstaats Alaska (1,7 Millionen Quadratkilometer), sagte der Meeresforscher Michael Steele von der Universität Washington. Bis 2006 habe die Fläche des in den Sommermonaten geschmolzenen Meereseises dagegen im Durchschnitt bei rund 63.000 Quadratkilometern gelegen. Der Rückgang im Jahr 2007 sei "enorm" gewesen, betonte Steele.

Steeles Kollege Wieslaw Maslowski von der Naval Postgraduate School im kalifornischen Monterey hatte bei einer Konferenz des US-Geophysikerverbandes AGU gesagt, die Eiskappe der Arktis habe derzeit eine Größe von rund 4,13 Millionen Quadratkilometern und sei damit so klein wie nie zuvor in der Neuzeit. Bis zum Jahr 2013 sei der Arktische Ozean während der drei Sommermonate deshalb möglicherweise eisfrei. Steele wollte sich dieser Prognose nicht anschließen, betonte aber, die arktischen Gewässer seien nie zuvor so warm wie in diesem Sommer gewesen. Die Wassertemperatur habe fünf Grad über dem sonstigen Durchschnitt gelegen.

Steele: Treibhauseffekt ist Ursache

Steele machte die Erderwärmung durch den vom Menschen verursachten Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase für die Schmelze verantwortlich. Je dünner das Eis, desto rascher taut es - und desto eher treiben es Winde  von Alaska und dem Osten Sibiriens weg - so Steeles These. Durch den Schwund der schützenden reflektierenden Eisschicht heize die Sonnenwärme den Ozean auf, weil das Wasser das Sonnenlicht absorbiere. Dadurch werde die Eisschmelze beschleunigt, warnte der Forscher.

Steeles Forschungsergebnisse basieren auf den Messdaten der vergangenen hundert Jahre sowie auf aktuellen Messergebnissen, die auch aus Satellitendaten der US-Raumfahrtbehörde NASA gewonnen wurden. (küs/AFP)

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