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Astronomie: Nasa sucht zweite Erde

Gibt es Leben auf fernen Planeten? Diese Frage wird die Sonde Kepler auch nicht beantworten. Das Teleskop, das die US-Raumfahrtbehörde Nasa an diesem Freitag ins All schicken will, könnte aber weitere Indizien dafür liefern, dass es irgendwo da draußen Lebewesen gibt.

Berlin - Kepler soll nämlich erdähnliche Planeten finden. Bisher haben Astronomen außerhalb unseres Sonnensystems bereits 342 der als „Exoplanten“ bezeichneten Himmelskörper entdeckt. Meist handelt es sich dabei aber um jupiterähnliche Gasriesen. Leben ist auf den Gebilden nahezu ausgeschlossen – es würde ja sofort versinken.

Deshalb konzentrieren sich die Forscher auf Himmelskörper aus Fels. Wenigstens auf einigen dieser massiven Brocken, so hoffen sie, sollten sich Organismen entwickelt haben. „Wenn wir viele erdähnliche Planeten finden, würde das heißen, dass Leben in unserer Galaxis nichts Ungewöhnliches ist“, sagt der Nasa-Wissenschaftler William Borucki.

Doch dazu muss die 480 Millionen Euro teure Sonde erst mal ferne Erden aufspüren. Das ist nicht einfach. Weil Planeten nicht selbst leuchten, können sie nur indirekt nachgewiesen werden: Wenn sie sich während des Umlaufs zwischen ihren Mutterstern und einen Beobachter schieben, erscheint der Stern für kurze Zeit dunkler. Um sicher zu sein, dass wirklich ein Planet seine Bahnen zieht und nicht etwa ein Flackern des Sterns registriert wurde, sollte die Verdunklung mindestens dreimal beobachtet werden.

Dieses Verfahren nutzt bereits die europäische Sonde Corot. Sie kann aber nur Planeten erfassen, die mindestens doppelt so groß sind wie die Erde. Kepler hingegen soll kleinere Himmelskörper ausmachen – mit der größten Kamera, die je ins All gebracht wurde: Dank technischer Tricks erreicht sie eine Auflösung von 95 Megapixeln. Damit sollen in dreieinhalb Jahren mehr als 100 000 sonnenähnliche Sterne auf Leuchtschwankungen untersucht werden. Die Chancen stehen also gar nicht schlecht. 

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