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Panorama: Auf der Suche nach dem Sexgen Erbmaterial bestimmt Zeit des ersten Mals

Jugendliche, die mit 14 Jahren Sex haben, sind schon lange keine Seltenheit mehr. Immer öfter haben sie ihr erstes Mal sogar noch früher.

Jugendliche, die mit 14 Jahren Sex haben, sind schon lange keine Seltenheit mehr. Immer öfter haben sie ihr erstes Mal sogar noch früher. Fernsehen, Gruppenzwang, falsche Impulse aus dem Elternhaus – Erklärungen für diese Entwicklung gibt es viele. Amerikanische Wissenschaftler vermuten jetzt: Vor allem die Gene bestimmen den Zeitpunkt des ersten Mals.

Bisher machten die meisten Sexualforscher soziale Faktoren für das Sexualverhalten von Jugendlichen verantwortlich. Diese seien überbewertet, sagt nun die Psychologin Jane Mendle von der Universität Oregon. In einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift „Child Development“ erschienen ist, kommt sie zu dem Schluss: „Es gibt genetische Eigenschaften bei Müttern und Vätern, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ihre Kinder schon früh sexuell aktiv werden.“

Zusammen mit anderen Wissenschaftlern hat Mendle untersucht, ob Kinder, die ohne Vater aufwachsen, früher Sex haben als andere. Die Forschergruppe arbeitete dabei mit mehr als 1000 Jugendlichen zwischen 14 und 21 Jahren. Mendles Team stellte zwar fest, dass Kinder von alleinerziehenden Müttern im Schnitt ein Jahr früher Sex haben. Die Forscher vermuten aber, dass die Familienverhältnisse nicht ausschlaggebend seien. Jugendliche, die früh Sex gehabt haben, teilten laut der Studie nämlich erstaunlich oft ähnliches Erbmaterial.

Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung werden in Deutschland 73 Prozent der Mädchen und 66 Prozent der Jungen bis zu ihrem 17. Lebensjahr sexuell aktiv. Bei den 14-Jährigen sind es zehn Prozent. Issio Ehrich

Issio EhrichD

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