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Dino-Skelett

© AFP

Auktionshaus Christie's: Dino-Skelett unter dem Hammer

In Paris kommt am Mittwoch bei einer Versteigerung erstmals in Europa das vollständige Skelett eines Großdinosauriers unter den Hammer. Das Auktionshaus Christie's rechnet für die 7,5 Meter langen Überreste eines Triceratops mit einem Mindestgebot von einer halben Million Euro.

Das Skelett des einstigen Pflanzenfressers mit der knochigen Halskrause und drei Hörnern ist rund 65 Millionen Jahre alt und wurde 2004 im US-Bundesstaat North Dakota entdeckt. Es ist erst das zweite Mal, dass ein komplettes Dinosaurier-Skelett versteigert wird. 1997 ging ein "Sue" getaufter Tyrannosaurus Rex in New York für 8,3 Millionen Dollar (5,2 Millionen Euro) an ein Museum.

In den vergangenen Wochen konnten Interessenten und Schaulustige das Triceratops-Skelett begutachten. Unter ihnen war auch Kurator Tim Batty vom Dinosaurier-Museum im britischen Dorchester: "Das ist ein herrliches Exemplar", schwärmte er. "In Europa gibt es nichts Vergleichbares." Doch ob er den Zuschlag bekommt ist fraglich: Auch zahlungskräftige Museen aus den Golfstaaten haben das Skelett auf der Einkaufsliste - ganz abgesehen von reichen Privatsammlern, die weltweit die Preise für seltene Stücke nach oben treiben.

Dino von westeuropäischem Sammler

Das Triceratops-Skelett ist zu 70 Prozent erhalten, was Paläontologen nur selten begegnet. Nur die Spitzen der beiden Haupthörner und einige Knochen mussten aus Kunstharz nachgebildet werden. Bisher gehörte der Dino, der zu Lebzeiten fünf bis sechs Tonnen schwer war, einem westeuropäischen Sammler. Neben dem Triceratops werden bei der Auktion 150 weitere naturwissenschaftliche Funde versteigert: Für den Kopf eines Säbelzahntigers verlangt Christie's mindestens 45.000 Euro, für ein Tyrannosaurus-Ei rund 25.000 Euro und für den Zahn eines Riesenhais 4000 Euro. Angeboten wird auch der Schädel eines Edmontosaurus mit einem entenschnabelartigen Kiefer, der auf 60.000 bis 80.000 Euro geschätzt wird.

Bei einigen Wissenschaftlern stoßen derartige Auktionen aber auch auf Kritik, denn vielfach erhalten Privatsammler den Zuschlag. Damit seien die Stücke für die Wissenschaft oft nicht zugänglich, sagte Christian de Muizon vom Pariser Museum für Naturgeschichte. (AFP/dm)

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