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Panorama: Aus 1000 Metern Tiefe

19 nach einem Erdbeben verschüttete polnische Bergarbeiter können nahezu unverletzt geborgen werden.

Warschau/Polkowice - Aufatmen im polnischen Kupferbergwerk „Rudna“ in Polkowice: Alle 19 Kumpel, die am späten Dienstagabend nach einem Erdbeben in etwa 1000 Meter Tiefe verschüttet und vermisst waren, konnten am Mittwoch nach mehr als sieben Stunden lebend geborgen werden. „Das war eine extrem schwierige Rettungsaktion“, sagte Grzegorz Wolak, der Leiter des Rettungstrupps, vor polnischen Medien. Der lange Weg zum Unglücksort habe viel Kraft gekostet. Teilweise hätten die Retter auch auf dem Bauch durch eingebrochene Gänge kriechen müssen.

„Einer der Männer hat eine drei Zentimeter lange Wunde am Kopf, die mit ein paar Stichen genäht werden kann“, sagte der Sprecher der Bergbaugesellschaft KGHM, Dariusz Wyborski. Die übrigen Bergleute blieben unverletzt, einige von ihnen konnten sich sogar aus eigener Kraft ausgraben.

Retter hatten die ganze Nacht lang Zugang zu den vermissten Bergleuten gesucht, nachdem der Kontakt zu den 19 Kumpeln am späten Abend abgebrochen war. Die Männer waren nach einem Erdbeben mit einer Stärke von 4,7 in etwa 1000 Meter Tiefe verschüttet worden. Vier weitere Kumpel, die ebenfalls verschüttet worden waren, konnten bereits am Abend geborgen werden.

Da Telefon- und Versorgungsleitungen nach dem Beben unterbrochen waren, herrschte über das Schicksal der Vermissten Ungewissheit. Angehörige der Bergleute hatten die Nacht über bei Minusgraden ausgeharrt und dort auf Nachricht über die Verunglückten gewartet.

Viele der Bergleute ebenso wie ihre Familien hatten dabei noch zwei ähnliche Erdbeben im Jahr 2010 in Erinnerung. Damals waren fünf Kumpel ums Leben gekommen und elf Bergleute verletzt worden. Erdbeben sind in der niederschlesischen Region keine Seltenheit. Das Beben vom Dienstag war in einem Umkreis von 20 Kilometern zu spüren. dpa

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