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Panorama: Aus dem Essay „Über nahe und metaferne Ferne“ von József Tillmann

„Die Fernbedienung, insbesondere in ihren schlankeren Varianten, ist direkt mit dem Faustkeil und dem Zauberstab verwandt. Diese im ersten Augenblick etwas bizarre Assoziation ist für unser an Schnitte und Montagen gewöhntes Auge dennoch selbstverständlich.

„Die Fernbedienung, insbesondere in ihren schlankeren Varianten, ist direkt mit dem Faustkeil und dem Zauberstab verwandt. Diese im ersten Augenblick etwas bizarre Assoziation ist für unser an Schnitte und Montagen gewöhntes Auge dennoch selbstverständlich. (…)

Bequem kann er (der Zuschauer) jetzt den Strom der auf ihn einströmenden Bilder unterbrechen und aus ihm auswählen. In seiner Hand befindet sich eine Apparatur, die sowohl mit einem Schwert als auch mit einem Gewehr verglichen werden könnte: Man kann mit ihr schneiden, aber man muss auch mit ihr zielen. Die Hiebe dieses „Schwertes“ vollziehen sich im für das menschliche Auge unsichtbaren infraroten Bereich. Diese Tatsache weckt auch die Erinnerung an die alles andere als friedlich motivierte Entstehung der Fernbedienung: Ihre Entwicklungsgeschichte beginnt auf dem Gebiet der Waffen und der Aufklärungssysteme. So wie die meisten technischen Erfindungen ist auch sie das Produkt des Wissensdranges und der verselbständigten Phantasie des Militärs.“

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