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Im Jahre 2010 wurde in diesem Wald in Australien eine 17-Jährige mit einer Axt getötet, schon Anfang der 90er Jahre sieben Rucksacktouristen.

© dpa

Australien: Grusel-Tour in "Mörder-Wald" nach empörten Reaktionen abgesagt

In Australien hat eine Reiseagentur geplante Ausflüge in einen "Mörder-Wald" nach empörten Reaktionen abgesagt.

Eine nächtliche Grusel-Tour für Touristen an den Tatort mehrerer Morde in Australien ist nach empörten Reaktionen wieder gestrichen worden. "Ab sofort werden wir die Tour nicht mehr anbieten", sagte die Sprecherin des Veranstalters Goulburn Ghost Tours, Louise Edwards, am Dienstagabend dem Fernsehsender Channel Ten. Die Agentur sei zwar Kontroversen über ihre Geisterausflüge gewohnt, doch habe die Vermarktung der "Extremen Schreckenstour" offensichtlich Grenzen überschritten, sagte Edwards.

Goulburn Ghost Tours hatte für nächtliche Besuche im Belanglo State Forest geworben, wo der Mörder Ivan Milat Anfang der 90er Jahre die Leichen von drei Deutschen, zwei Briten und zwei Australiern verscharrt hatte. Unter anderem bewarb sie die Tour mit der Ankündigung: "Erst einmal im Wald, kommst du möglicherweise nie wieder raus." Der Premierminister des Bundesstaates New South Wales, Mike Baird, hatte sich schockiert gezeigt. Die Touren seien "geschmacklos und absolut empörend". Baird kündigte an, dem Veranstalter werde die Genehmigung für Touren in dem staatlichen Waldgebiet künftig verweigert.

Auch Robyn Cotterell-Jones von der australischen Hilfsorganisation für die Angehörigen von Verbrechensopfern beklagte die makaberen Grusel-Touren. Es sei sehr verletzend für die Hinterbliebenen der Mordopfer, wenn "Leute über diese Stätten trampeln". Der Straßenbauarbeiter Ivan Milat hatte Anfang der 90er Jahre sieben Rucksacktouristen ermordet und ihre Leichen im Wald von Belanglo südwestlich von Sydney verscharrt. Er wurde 1996 zu lebenslanger Haft verurteilt. 2010 tötete ein Großneffe von Milat im selben Wald einen 17-jährigen Mitschüler mit einer Axt. Er wurde zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. (AFP)

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