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Babymord

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Babymord: Angeklagte gesteht: Baby vom Balkon geworfen

Im Prozess um die Tötung ihres Neugeborenen hat die Angeklagte vor dem Landgericht Hamburg ihre Schuld eingestanden. Sie erklärte, das Baby kurz nach der Geburt vom Balkon eines Hochhauses geworfen zu haben.

Grausamer Tod eines Säuglings: Unter Tränen hat die 27 Jahre alte Mutter geschildert, wie sie das Kind Mitte März allein in der Wohnung eines Bekannten zur Welt gebracht hatte. "Und dann habe ich einen Schock gehabt, oder so, und habe das Kind vom Balkon geworfen", sagte die 27-Jährige. Zuvor hatte sie das Neugeborene in eine Plastiktüte gesteckt.

Das Kind erlitt bei dem Sturz aus 25 Metern Höhe tödliche Schädel- und Hirnverletzungen. Ein Spaziergänger fand die Plastiktüte mit der Leiche des kleinen Mädchens in einer Grünanlage an dem Hochhaus. Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten Totschlag und falsche Verdächtigung vor, weil sie bei der Polizei ihren Freund der Tat bezichtigt hatte. Die Frau wollte sich damit nach eigenem Bekunden an ihm rächen. "Es war Horror. Ich war immer alleine", beschrieb sie ihre Beziehung. Ihr Freund habe das Kind nicht gewollt und sie auch in den Bauch geschlagen.

Ein Motiv für ihre Tat konnte die 27-Jährige auch auf intensives Nachfragen nicht eindeutig benennen. Sie habe das Kind erst Ende April erwartet und es bei ihrer Familie in Polen zur Welt bringen wollen, sagte sie. Die frühe Geburt sei dann ein Schock gewesen. "Ich habe immer gedacht, dass ich es alleine schaffe", sagte die Angeklagte unter Tränen. Als sie nach der Geburt ein Taxi holen wollte, um mit dem Kind in ein Krankenhaus zu fahren, habe das Baby plötzlich geröchelt. Dann habe sie es in der Tüte vom Balkon geworfen.

"Vielen Dank, dass Sie sich überwunden haben", sagte der Vorsitzende Richter zum Geständnis der jungen Frau. Die 27-Jährige hatte sich bei den Vernehmungen durch die Staatsanwaltschaft zunehmend in Widersprüche verstrickt. Doch hatte sie die Tat bislang nicht eingeräumt. (mit ddp/dpa)

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