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Der Barbapapa-Erfinder Talus Taylor ist im Alter von 82 Jahren gestorben.

© Mauritius

Barbapapa-Erfinder ist tot: Talus Taylor und das Glück der Zuckerwatte

Als fröhliche Familie mit wandelbaren Formen und festen Werten wurde die Barbapapa-Sippe bekannt. Nun ist ihr Erfinder Talus Taylor im Alter von 82 Jahren gestorben.

Die Geschichten über den fröhlichen Formwandler Barbapapa und seine bunte, birnenförmige Familie, kennt die ganze Welt. Wie gerade erst bekannt wurde, starb der in Frankreich lebende Amerikaner Talus Taylor, der Barbapapa vor 45 Jahren erfunden hat, am 19. Februar im Alter von 82 Jahren in Paris. Barbapapa wurde wie eine Blume im Garten geboren, heißt es in den Geschichten. In Wahrheit schufen ihn der 1933 in San Francisco geborene Biologielehrer Talus Taylor und seine spätere Ehefrau, die französische Architekturstudentin Annette Tison, gemeinsam in Paris.

Die Legende besagt, dass die beiden im Pariser Schlosspark Jardin du Luxembourg spazieren gingen und dort auf ein kleines Kind trafen, das seinen Eltern gegenüber „Baa Baa Baa Baa“ erwähnte. Tison erklärte Taylor, der kein Französisch sprach, dass damit „barbe à papa“ gemeint wäre – das französische Wort für Zuckerwatte. Noch am selben Tag entwickelten Taylor und Tison eine Figur und gaben ihr den Namen Barbapapa. Das erste Buch erschien 1970. Kurz darauf arrangierten Taylor und Tison um den rosaroten Blob, der seine Gestalt wie Knete beliebig verändern kann, eine ganze Sippe mit Mutter und Kindern. Die Großfamilie erlebte in den Kinderbüchern allerhand einfach gestrickte Abenteuer, in denen die keineswegs verformbaren Werte Toleranz, Liebe und Respekt hoch gehalten werden. Schnell wuchs der Erfolg von Barbapapa und seinem Clan.

Sogar der Papst macht mit. Ein Kind hält eine aufblasbare Barbapapa-Figur in die Höhe und wird dabei vom Pontifex geherzt.
Sogar der Papst macht mit. Ein Kind hält eine aufblasbare Barbapapa-Figur in die Höhe und wird dabei vom Pontifex geherzt.

© AFP

Es entstanden Comics, und in französisch-japanischer Co-Produktion sogar mehrere Zeichentrick-Kurzfilm-Staffeln, die mindestens so bekannt und erfolgreich wurden wie die Bücher selbst. Talus Taylor sonnte sich nicht im Ruhm seiner international populären Schöpfung – der Kultfaktor des moralischen Familienhelden Barbapapa war ihm eher unangenehm. Wie „Calvin und Hobbes“-Erfinder Bill Watterson lebte Taylor äußerst zurückgezogen. Sein multimedial-multilinguales Vermächtnis ist dennoch beeindruckend: Die Barbapapa-Bücher werden in 30 Sprachen übersetzt, und die insgesamt 150 Episoden aller Trickserien wurden erst vor ein paar Jahren in einer DVD-Komplettbox gesammelt. Dazu kommen unzählige Merchandise-Artikel. Seit 2007 erscheinen auch die Bücher auch wieder auf Deutsch, nachdem die Rechte an den Barbapapa-Geschichten in deutscher Sprache durch den Konkurs eines Verlages für mehr als zwei Jahrzehnte blockiert waren. AFP

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