zum Hauptinhalt
Eine Pressesprecherin des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) präsentiert am Mittwoch in München im Landeskriminalamt während einer Pressekonferenz sichergestelltes Falschgeld.

© dpa

Bayern: Falschgeld-Werkstatt von 20-Jährigen ausgehoben

Bis in die Niederlande, Österreich und die Schweiz lieferten die jungen Männer das Falschgeld aus ihrer Garagenwerkstatt in Landshut. Offenbar hatten sie erst im Dezember mit der Produktion begonnen.

Die Polizei hat zwei Geldfälschern aus Landshut das Handwerk gelegt und eine florierende Fälscherwerkstatt ausgehoben. Es handele sich bundesweit um eine Premiere, sagte der Leiter des Sachgebietes Falschgeld beim Bayerischen Landeskriminalamt, Helmut Schäfer, am Mittwoch. Die 21 und 23 Jahre alten Männer wickelten demnach sämtliche Schritte von der Bestellung der Hologramme über den Druck der Noten bis zum Vertrieb der Blüten über das sogenannte Darknet selbst ab. Ihnen drohen nun laut Oberstaatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl mindestens zwei Jahre Haft, da sie gewerbsmäßig gefälscht haben sollen.

Die Blüten - laut Schäfer von schlechter Qualität - hatten die beiden in einer Garage auf dem Land auf gewöhnlichen Tintenstrahldruckern hergestellt. Nachbarn wurden auf das seltsame Treiben in der Garage aufmerksam und alarmierten im Januar die Polizei. Die beiden wurden Mitte vergangener Woche festgenommen. Offenbar hatten sie erst im Dezember mit der Produktion begonnen. Gefunden wurden neben 60 fertig gedruckten Scheinen auch 200 Posteinlieferungsbelege, die den Versand von Banknoten an Besteller im gesamten Bundesgebiet, aber auch in den Niederlanden, Österreich und der Schweiz dokumentieren. Rund 50 Empfänger seien bereits ausfindig gemacht worden, sagte Schäfer.

Das gesamte Ausmaß der Tat wird sich den Ermittlern zufolge vermutlich nie klären lassen. Selbst wenn in jedem Umschlag nur fünf Noten waren, wurden rund 1000 falsche Noten verkauft. Gefunden wurden aber zudem 3000 Hologramme für weitere falsche Fünfziger. Die Falschgeldzahlen steigen seit etwa zwei Jahren deutlich. Mitverantwortlich für diese Entwicklung ist Experten zufolge das sogenannte Darknet, ein anonymer Teil des Internets, das den Zugang zu falschem Geld erleichtert. Zugleich unterschätzten manche Betrüger aber, dass das Internet auch den Beamten bei den Ermittlungen helfe. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false