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Bayern: Fünf Tote bei Familiendrama

Vater tötet Kinder, Ehefrau, Mutter und sich selbst: Nach dem Familiendrama in Mittelfranken mit fünf Toten deutet laut Polizei einiges auf seelische Probleme des Täters als Auslöser der Tat hin.

Bechhofen - Den beiden alarmierten Streifenpolizisten bot sich am späten Donnerstagnachmittag in dem stattlichen Zweifamilienhaus im mittelfränkischen Bechhofen ein grausiges Bild. Nachdem sie die Scheibe einer verglasten Tür eingeschlagen hatten und so in das Gebäude eingedrungen waren, fanden sie in den Wohnräumen nacheinander fünf blutüberströmte Leichen. Wie die Ermittlungen wenig später ergaben, hatte ein 37 Jahre alter Mann seine gleichaltrige Ehefrau, seinen 12-jährigen Sohn, seine 8 Jahre alte Tochter sowie seine 62-jährige Mutter mit Messerstichen umgebracht. Anschließend soll sich der Mann selbst erstochen haben. Auch der Mischlingshund der Familie wurde getötet.

Der Hintergrund der Tat ist bislang noch unklar. In der Nachbarschaft wird gemunkelt, der Familienvater habe psychische Probleme gehabt. Ein Polizeisprecher sagte, man gehe gegenwärtig entsprechenden Hinweisen nach. Bisherige Ermittlungen hätten bereits ergeben, dass sich der Bruder des Mannes vor zwei Jahren in Nürnberg das Leben genommen hatte, indem er sich von einem Turm in die Tiefe stürzte. Ob dieser Selbstmord in irgendeinem Zusammenhang mit der Tat des Familienvaters stehe, sei bisher aber noch nicht nachgewiesen.

Sowohl der Mann als auch seine Ehefrau waren laut Polizei als Arbeiter in einer großen Firma tätig. Die Ermittler nehmen an, dass sich das Drama in der Nacht zum Mittwoch oder in der Nacht zum Donnerstag abgespielt hat. Die Familienmitglieder seien auf alle Fälle schon mehrere Stunden tot gewesen, als die ersten Polizisten am Tatort erschienen waren.

"Schockartiges Erlebnis"

Ein Nachbar hatte am Donnerstag die Polizei alarmiert, da einer der Familienangehörigen zu einer Verabredung nicht erschienen war. Routinemäßig wurde dann Angaben des Polizeisprechers zufolge eine Streifenbesatzung der Inspektion Feuchtwangen zu dem Anwesen der Familie geschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Als die Beamten bemerkten, dass irgendetwas nicht stimmte, schlugen sie eine Glastüre ein, um ins Innere des Hauses zu gelangen. Die anschließende grausige Entdeckung sei für die beiden Polizisten "ein schockartiges Erlebnis" gewesen, sagte der Polizeisprecher. Sie wurden anschließend von Psychologen betreut.

Das Zweifamilienhaus wurde noch am Donnerstagabend weiträumig abgesperrt. Nach der Sicherung der Spuren wurden die Leichen in die Gerichtsmedizin gebracht. Eine Obduktion sollte im Laufe des Freitag Aufschluss über Details zur Tat geben. So ist unter anderem der genaue Todeszeitpunkt noch unklar. Außerdem erhoffen sich die Ermittler Indizien über den genauen Tathergang und die genaue Art der tödlichen Verletzungen.

Die Nachbarn in dem kleinen Ort können das grausige Geschehen unterdessen nicht fassen. Die Familie hätten viele als sympathisch und stets freundlich erlebt, ist zu hören. Notfallseelsorger kümmerten sich die Angehörigen und Nachbarn. (tso/ddp)

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