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Jesus

© AFP

Bayern: Geplanter Riesen-Jesus stößt auf wenig Gegenliebe

Es könnte die größte Jesus-Statue der Welt werden - und ein zwei Millionen Euro teurer Touristenmagnet für Bad Reichenhall. Aber weder Katholiken noch Protestanten wollen offenbar ein Rio der Alpen.

Die Pläne zur Errichtung einer über 50 Meter hohen Christusstatue in den Bergen bei Bad Reichenhall stoßen bei der katholischen Kirche auf Ablehnung. Wie das Erzbischöfliche Ordinariat München mitteilte, passe die riesige Statute nach dem Vorbild des Jesus in Rio de Janeiro nicht in die bayerische Gebirgslandschaft. Stattdessen sprach sich der für Tourismusseelsorge verantwortliche Referent Josef Obermaier dafür aus, das heimische Brauchtum in Form von Bergkreuzen und Bergkapellen zu fördern. Eine private Initiative hatte schon 2005 vorgeschlagen, auf dem Gipfel des 1613 Meter hohen Predigtstuhls im Berchtesgadener Land eine Christusfigur zu errichten.

Mit 55 Metern Höhe wäre die geplante Christusstatue die höchste der Welt und würde das Vorbild in Rio um 20 Meter überragen; die Kosten für ihren Bau beliefen sich auf rund zwei Millionen Euro, wie der Unternehmer Harry Vossberg, der Nachrichtenagentur epd erklärte. Zur Finanzierung habe er mit drei Mitstreitern das Projekt "Christliche Initiative Predigtstuhl" gegründet und führe derzeit Gespräche mit Sponsoren. Die evangelische Kirche steht dem Vorhaben ebenfalls skeptisch gegenüber.

"Eine solche Christusfigur ist viel zu bombastisch und passt überhaupt nicht in die oberbayerische Landschaft", erklärt der Münchner evangelische Dekan Mathis Steinbauer dem epd. Bereits vor zwei Jahren habe man sich mit einer ähnlichen Idee befasst, habe das Projekt aber abgelehnt. (mit dpa)

Jörg Vogler

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