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Bayern: Tatverdächtiger im Kraillinger Mordfall gefasst

Nach dem grausamen Doppelmord an zwei Mädchen in Krailling nehmen die Eltern Abschied - bei einer Trauerfeier in München. Nur wenige Stunden später wird am Freitag ein Tatverdächtiger festgenommen - es ist ein Verwandter.

Acht Tage nach dem Mord an Chiara und Sharon in Krailling bei München ist am Freitag ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Der Mann sei ein Verwandter der Familie, sagte ein Polizeisprecher am Abend. Nach Informationen von "sueddeutsche.de" soll es sich um einen Verwandten der Mutter handeln. Er wurde gegen 16.15 Uhr in seiner Heimatstadt Peißenberg festgenommen.

Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II mitteilte, stimmt eine DNA-Spur vom Tatort mit dem genetischen Fingerabdruck des Mannes überein. Sie bestätigte damit einen Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR). Die Vernehmung des Festgenommenen dauerte bei der Mordkommission in München am Abend an. Am Samstag sollten bei einer Pressekonferenz Details der Ermittlungsergebnisse mitgeteilt werden.

Die achtjährige Chiara und die elf Jahre alte Sharon waren in ihrem Kinderzimmer getötet worden. Die Mutter hatte die Mädchen gefunden, als sie spät in der Nacht mit ihrem Freund nach Hause kam. Der Tatverdächtige gehört nach Angaben der Staatsanwaltschaft zu den rund 80 Menschen aus dem Umkreis der Familie, die bei der Polizei freiwillig eine Speichelprobe abgegeben hatten.

Mit einer privaten Trauerfeier hatten die Eltern der Mädchen am Freitagvormittag in München Abschied von ihren Kindern genommen. "In stiller Trauer für zwei liebe Engel", stand auf einem Blumenband. Mehrere Dutzend Gäste hielten Andacht vor den bunt verzierten Särgen. Klassenkameraden von Chiara und Sharon hatten sie bemalt. Blumen und ein Löwenkopf waren darauf zu sehen sowie Worte wie "Keiner wird dich je vergessen" oder "Mach's gut, du freche Maus". Wann die Mädchen beigesetzt werden, war noch unklar.

Die Schulen der beiden Mädchen hatten in Münchner Tageszeitungen Anzeigen geschaltet. "Erschüttert und fassungslos müssen wir erkennen, dass es auf viele Fragen keine Antwort gibt", hieß es darin. (dpa)

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