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Panorama: Bedrohter Kindermörder verlegt

Sein Opfer wird im Geheimen beerdigt

München Der geständige Kindermörder von München ist aus Sorge vor Gewaltakten von Mithäftlingen in die Justizvollzugsanstalt Straubing verlegt worden. Häftlinge in München-Stadelheim kannten Martin Prinz von seiner vorangegangenen Haftstrafe, sagte dessen Anwältin Garina Hamel. Der von ihm ermordete neunjährige Peter soll Ende der Woche im engen Familienkreis beigesetzt werden. Laut dpa soll die Beerdigung am Freitag unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Martin Prinz hatte gestanden, den Schüler missbraucht und erstickt zu haben. Er hatte bereits vor fast elf Jahren einen Jungen umgebracht und dafür sowie für eine weitere Tat neuneinhalb Jahre Haft nach Jugendstrafrecht verbüßt.

Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) wies am Dienstag die Kritik von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) zurück, im Münchner Fall seien die bestehenden Gesetze nicht ausreichend angewendet worden. Nach Angaben des Münchner Sozialreferats, das sich unter Druck sieht, war das Gefährdungspotenzial des Mannes dem Amt nicht übermittelt worden. „Dass die Kinder mit dem Leben bedroht sind, war nach den Informationen durch die Bewährungshilfe und den dann eingeholten Informationen aus dem weiteren Umfeld nicht vorhersehbar“, sagte Sprecherin Monika Niedermayer. Wäre bekannt gewesen, dass Prinz Auflagen nicht einhielt, wäre er nicht in einer Wohnungslosen-Unterkunft untergebracht worden, in der auch Kinder lebten. „Es war hier nicht bekannt, wie gefährlich er ist.“ Tsp/dpa

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