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Belgien: Hunde auf die Anklagebank

In Belgien sollen in Zukunft "kriminelle" Hunde vor den Kadi geschleift werden können. Im schlimmsten Falll droht den Vierbeinern dann die Todesstrafe.

Brüssel - Auffällig gewordene Hunde in Belgien sollen künftig wie Menschen ein Strafregister bekommen und im schlimmsten Fall auch mit dem Tode bestraft werden. Zudem solle Haltern, die wegen einer Gewalttat zu mindestens sechs Monaten Haft verurteilt wurden, der Besitz eines Hundes verboten werden, berichtete die Zeitung "Le Soir" über einen Vorschlag aus dem Sozialausschuss des Senats, der zweiten Kammer des belgischen Parlaments. Würde beispielsweise ein Hund einen Menschen beißen, wie das rund 100.000 Mal jährlich in Belgien passiere, solle der örtliche Bürgermeister eine Strafe aussprechen. Das Strafmaß, das bei Wiederholungstaten verschärft wird, soll von einer Rüge bis zur zwangsweisen Tötung des Tieres reichen.

Ziel der Gesetzesinitiative sei es, Angriffe von Hunden zu vermeiden, begründete Senator Jean-Marie Cheffert gegenüber der Zeitung den Vorstoß. Ob die Initiative des Senats, der in Belgien eine überwiegend nur beratende Funktion hat, einmal Wirklichkeit wird, ist allerdings völlig offen. Sozialminister Rudy Demotte ist laut Zeitung von dem Vorschlag wenig begeistert, weil er eher auf Vorbeugung als auf Strafe setze. Die Regierung habe eine Informationsfibel für künftige Hundebesitzer aufgelegt und Auflagen gemacht, zitierte die Zeitung den Minister. Im Senat wird dem Bericht zufolge allerdings befürchtet, dass es sich mit den geltenden Vorschriften wie mit Hunden verhält, die zwar bellen, aber nicht wirklich beißen. (tso/AFP)

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