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Belgien: Mann gesteht Bluttat in Brüssel

Nach einer Schießerei in einem Brüsseler Friedensgericht, bei der zwei Menschen ums Leben kamen, hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Er hat die Tat inzwischen gestanden.

Aus Rache für seine Obdachlosigkeit hat ein 47-Jähriger in einem Brüsseler Gericht eine Richterin und einen Justizangestellten erschossen. Die getötete Präsidentin des Friedensgerichts, Isabelle Brandon (61), hatte ihn 2007 in einem Mietstreit dazu verurteilt, seine Wohnung zu räumen. Seitdem hatte er keinen festen Wohnsitz mehr. Der Mann habe die Tat gestanden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag in Brüssel. Der 47-Jährige war am Donnerstagabend in einem Park festgenommen worden.

Kurz vor seiner Festnahme hatte er in dem Park in die Luft geschossen: "Entweder wollte er verhaftet werden oder er wollte sich umbringen", sagte der Sprecher. Die Waffe soll er vor zwei Jahren auf der Straße in Brüssel gekauft haben.

Nach der Tat konnte er zunächst fliehen, machte aber am Abend mit Schüssen im Park zwischen dem Parlament und dem Königspalast auf sich aufmerksam. Bei der Festnahme waren auch Innenministerin Annemie Turtelboom und Finanzminister Didier Reynders anwesend, die die Schüsse gehört hatten und aus ihren nahe gelegenen Büros in den Park eilten. "Der Mann mit der Pistole schien mir sehr verwirrt zu sein", sagte ein Augenzeuge dem flämischen Rundfunksender VRT.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft wollte nicht bestätigen, dass es sich um einen Iraner handelt, der seit längerem in Belgien lebt: "Die Nationalität ist nicht von Bedeutung." Der Mann werde nun zunächst wegen zweifachen Totschlags angeklagt. In zahlreichen Gerichten in ganz Belgien gedachten Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte bei Schweigeminuten der beiden Getöteten. (dpa)

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