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Bergwerksunglück: Freudentaumel in Chile - Kameras zeigen verschüttete Kumpel  

Es grenzt an ein Wunder: Nach mehr als zwei Wochen haben die Rettungskräfte in der chilenischen Atacama-Wüste ein ersten Lebenszeichen der 33 verschütteten Bergleute erhalten.

Aufatmen in Chile: Rettungsmannschaften haben es am Sonntag erstmals geschafft, Kontakt zu den seit mehr als zwei Wochen verschütteten 33 Bergleuten herzustellen. Sie alle leben. Zusammen sind sie in etwa 700 Metern Tiefe eingeschlossen. Am Abend gelang es, durch den kleinen Schacht eine Kamera zu den Verschütteten zu bringen.

„Ich habe sie vor fünf Minuten mit meinen eigenen Augen gesehen - durch die Videokamera“, sagte Chiles Präsident Sebastián Piñera. Auf den Bildern habe er acht oder neun der Bergleute gesehen. Einige von ihnen hätten gewunken. Sie seien offensichtlich in guter körperlicher Verfassung. Piñera zeigte sich überglücklich. „Heute weint ganz Chile vor Freude und Ergriffenheit.

Die Männer waren am 5. August in der Mine bei der Stadt Copiapó, rund 800 Kilometer nördlich Santiagos, in 600 bis 700 Meter Tiefe verschüttet worden. Seitdem waren mehrere Versuche für eine Kontaktaufnahme gescheitert. Am Sonntag allerdings gelang es dann Rettungskräften mit einem Bohrschacht zu den Männern vorzudringen.

Die Verschütteten schickten zunächst einen kleine Zettel an die Erdoberfläche mit der Botschaft: „Hier sind 33 Personen. Wir sind alle am Leben.“ Die vor der Mine wartenden Angehörigen applaudierten, weinten und fielen sich vor Freude in die Arme. Viele stimmen die Nationalhymne an.

In einer weiteren Botschaft schrieb der Bergarbeiter Mario Gómez kurze Zeit später: „Mir geht es Gott sei Dank gut. Ich hoffe, bald hier rauszukommen. Geduld und Glaube. Gott ist groß und mit seiner Hilfe werden wir es schaffen, hier aus dieser Mine lebend rauszukommen, auch wenn wir Monate warten müssen.“

Wie lange es dauern wird, bis die Bergleute wieder das Tageslicht erblicken, ist ungewiss, vielleicht Wochen, vielleicht wirklich auch Monate. In den vergangenen Tagen hatte ein riesiger Felsbrocken das Vorankommen der Sonden verhindert.

Allerdings wissen die Rettungskräfte jetzt, wo sich die Verschütteten genau befinden. Direkt nach Erhalt der Nachricht begannen sie mit der Bohrung eines weiteren Kanals mit größerem Durchmesser. Sie hoffen, die Verschütteten dadurch auch mit Lebensmittel versorgen zu können. (dpa) 

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