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Berliner Sommer: Kampf der Hitze

Die anhaltende Schwüle nimmt viele Menschen körperlich mit. Wie Sie dennoch frisch und fit durch die heißen Tage kommen: Der Tagesspiegel hat Experten-Rat für Sie eingeholt.

Trinken

Der Schlüssel zur Befindlichkeit ist der Wasserhaushalt des Körpers. Bei Hitze kommt es zu starkem Flüssigkeitsverlust. „Über den Tag verteilt sollte jeder zwei Liter zu sich nehmen“, sagt Hanns-Christian Gunga, Professor für Extreme Umwelten und Weltraummedizin am Institut für Physiologie an der Freien Universität. Er empfiehlt Mineralwasser, Tee oder Fruchtschorle. „Zu stark gesüßt sollten die Getränke jedenfalls nicht sein.“ Wer zu wenig trinkt, riskiert Übelkeit, Ohnmacht und Einbußen bei der Leistung.

Schlaf

Ausreichend Schlaf ist wichtig bei extremen Klimabedingungen. Doch nachts bleibt die gewünschte Abkühlung in diesen Tagen weitgehend aus. „Da arbeitet der Kreislauf weiter auf Hochtouren“, sagt Gunga. Was also tun gegen nassgeschwitzte Laken und gestörten Schlaf? „Man sollte sich nur mit leichten Tüchern bedecken.“ Damit die Wohnung nicht zu warm wird, gibt es Tricks, die auch die Nachtruhe angenehmer machen: „Feuchte Tücher aufhängen, die verdunstete Flüssigkeit kühlt den Raum.“ Außerdem: leichter Durchzug und tagsüber abgedunkelte Fenster.

Luftzug

Kühlende Luft macht müde Köpfe munter. Wenn im Büro gar nichts mehr geht, die offenen Fenster keinen Durchzug bringen und das Wort Klimaanlage ein Fremdwort im Arbeitsalltag ist, gibt es eine Lösung: „Stellen Sie einen Ventilator auf, der den Wärmetransport auf der Haut abkühlt.“ Wem trotz kühlender Luft die Augen zufallen, der kann auch bei Saunatemperaturen zum Kaffee greifen. „Aber nur in Maßen und wenn zusätzlich genug Wasser getrunken wird.“

Essen

Nicht nur Trinken ist wichtig, auch das Essen. Man beachte: „Fettiges und schweres Essen ist eine zusätzliche Belastung für den Körper“, weiß Gunga. Kleine Portionen und leichte Küche, sei die Devise.

Cocktails

Und Alkohol? „Nicht zu viel.“ Der kühlende Cocktail mache die Gefäße auf, so dass das Kollapsrisiko steige.

Sport

Beim Sport gilt: am besten in den frühen Morgenstunden oder am Abend, wenn es kühler ist. Wer dennoch der prallen Hitze ausgesetzt sei, dürfe auf die Kopfbedeckung nicht verzichten. „Zu viel direkte Sonne auf den Kopf kann zu einem lebensbedrohlichen Hitzschlag führen.“ Nicht zu verwechseln mit einem Hitzekollaps. „Der wird vor allem durch zu warme Kleidung hervorgerufen. Die Blutverteilung stimmt dann nicht mehr, das Herz-Kreislauf-System ist belastet.“

Die gute Nachricht

Der Körper gewöhnt sich an die Hitze. „Nach 14 Tagen hat man sich akklimatisiert. Man schwitzt früher und kühlt so den Körper, das Herz-Kreislauf-System reagiert nicht mehr so empfindlich.“

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