zum Hauptinhalt
Der Ort des Verbrechens vor einem Mehrfamilienhaus in Hamburg-Hamm.

© dapd

Update

Beziehungstat: Zwei Tote bei Schießerei in Hamburg

Zwei Tote und zwei lebensgefährlich Verletzte nach einem Beziehungsdrama in Hamburg: Ein Sportschütze erschießt den Begleiter seiner Lebensgefährtin, verletzt die Frau und tötet sich selbst. Auch ein Mann, der schlichten wollte, wird schwer verletzt.

Hamburg (dpa) - Ein Beziehungsstreit in Hamburg hat ist einem Blutbad mit zwei Toten und zwei lebensgefährlich Verletzten geendet. Ein Sportschütze erschoss am Mittwoch einen Mann, verletzte zwei Menschen schwer und tötete sich schließlich selbst mit einem Kopfschuss. Der Hintergrund für das Drama im Stadtteil Hamm war zunächst unklar. In der Wohnung des Sportschützen wurden bei einer Durchsuchung mehrere Waffen gefunden. Wie sie gelagert waren, war zunächst unklar. Die Mordkommission ermittelt.

„Nach jetzigem Kenntnisstand gehen wir von einer Beziehungstat aus“, sagte Polizeisprecher Mirko Streiber. Möglicherweise wollte die 34 Jahre alte Freundin aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen, doch ob das Anlass des Streits war, war nicht klar. Ein Mann, der in die Auseinandersetzung eingreifen und schlichten wollte, wurde lebensgefährlich verletzt.

Am späten Nachmittag hatte sich das Paar vor der Tür des Mehrfamilienhauses, in dem es gemeinsam lebte, gestritten. Plötzlich schoss der 36-Jährige auf die Frau und einen Begleiter. Dieser starb - ob er mit der Frau bekannt oder verwandt war, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Die Freundin erlitt lebensgefährliche Verletzungen und musste im Krankenhaus notoperiert werden. Zeugen riefen die Polizei, als sie die Schüsse hörten. Als die Beamten eintrafen, sprachen sie den Verdächtigen an. Doch im gleichen Moment hielt er sich die Waffe an den Kopf und erschoss sich selbst.

Kurz danach entdeckten die Beamten an der nahe gelegenen U-Bahn-Station noch einen schwer verletzten Mann. Der 28-Jährige war nach ersten Erkenntnissen der Polizei aus dem Haus gekommen und wollte den Streit schlichten. Auch ihn traft eine Kugel, er schleppte sich zur U-Bahn. Im Krankenhaus wurde er ebenfalls notoperiert. „Das ist kein Amoklauf“, betonte Polizeisprecher Streiber.

Der mutmaßliche Täter war Sportschütze und durfte daher Waffen besitzen. Ob die Faustfeuerwaffe, aus der er schoss, seine eigene war, war noch nicht geklärt, ebenso wie die Frage, welchen Typ er benutzte und wie oft er schoss. Es gebe aber keine Hinweise, dass der Mann mehrere Waffen dabei hatte, sagte Streiber. Der Mann war bei der Polizei noch nicht in Erscheinung getreten.

Der Tatort rund um die Straße Beim Hammer Marktplatz wurde weiträumig abgesperrt. Der U-Bahnverkehr war eine Zeit unterbrochen, die Bahn hielt auch nicht an der nahe gelegenen U-Bahn-Station Hammer Kirche. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false