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Bildungsmisere: Schüler zu schlecht: Alle Lehrer an US-Schule gefeuert

Radikalkur gegen unfähige Lehrer: Weil die Schüler einer High-School in den USA chronisch schlechte Noten nach Hause bringen, feuert die Schulbehörde kurzerhand alle Lehrer. Dagegen protestieren nicht nur die Lehrer - auch viele Schüler sind schockiert.

Insgesamt 93 Lehrkräfte der High School in Central Falls (Bundesstaat Rhode Island) sollen zum Ende des Schuljahres nach Hause geschickt werden, schreibt die Lokalzeitung "The Providence Journal". Auch der Rektor und seine drei Stellvertreter müssten gehen.

Die Leiterin der Behörde, Fran Gallo, begründete den drastischen Schritt mit dem Unwillen der Lehrer, sich stärker zu engagieren. "Wir haben ein ernstes Problem, 48 Prozent der Schüler schaffen keinen Abschluss." Dies könne nicht länger hingenommen werden. Lediglich sieben Prozent der insgesamt 800 Schüler hätten bei ihrem Abschluss im vergangenen Jahr ausreichende Mathematik-Kenntnisse vorweisen können, heißt es. Nur 55 Prozent beherrschten das Lesen.

US-Medien berichteten, die Schule in der Problemregion sei eine der schlechtesten im ganzen Bundesstaat. 75 Prozent der Schüler in dem Distrikt lebten in Armut, die Muttersprache der meisten Schüler sei nicht Englisch, sondern Spanisch. Um einer Wiederholung vorzubeugen, hat die Behörde gleich festgelegt, dass sich künftige Lehrer fortbilden und zur "professionellen Entwicklung" bereit sein müssten.

Allerdings stieß der Beschluss auf erheblichen Protest der Lehrer und deren Gewerkschaftsvertreter. Das Feuern der Lehrer sei "unmoralisch, illegal und ungerecht." Auch viele Schüler äußerten sich schockiert und nahmen ihre Lehrer öffentlich in Schutz. (dpa)

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