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Birma

© dpa

Birma: Uno: Wirbelsturmhilfe kostet eine Milliarde Dollar

Knapp drei Monate nach dem verheerenden Zyklon "Nargis" veranschlagen die Vereinten Nationen für die Wirbelsturmhilfe in Birma rund eine Milliarde Dollar - allein um die "notwendigsten" Hilfen zu gewährleisten.

Für die Überwindung der Wirbelsturmkatastrophe vom 2. Mai wird Birma nach Berechnungen der Uno noch drei Jahre Zeit und eine Milliarde Dollar (rund 630 Millionen Euro) an Finanzhilfe benötigen. Mit diesem Betrag könnten die "notwendigsten" Hilfen zur Absicherung von Ernährung und Unterkunft sowie die erste Wiederaufbauhilfe bestritten werden, erklärten die Uno und die Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (Asean) am Montag in Singapur.

Der Zyklon "Nargis" war Anfang Mai über Birma hereingebrochen und hatte 800.000 Wohnungen zerstört. Etwa 138.000 Birmaner kamen ums Leben oder werden seither vermisst.

"Wir befinden uns noch immer in der Nothilfephase", sagte der UN-Koordinator John Holmes. Auch knapp drei Monate nach dem Wirbelsturm konzentrierten die Hilfsorganisationen sich darauf, den "verletzlichsten" Gruppen der Bevölkerung beizustehen. Nach der Nothilfe sollen die mittelfristigen Schäden beseitigt werden. In den Wirbelsturmgebieten wurden 4000 Schulen zerstört. Es mangelt an Tieren, die vor den Pflug gespannt werden können, 600.000 Hektar Ackerland wurden überspült.

Aung San Suu Kyi soll länger in Haft bleiben

Das von einer Militärjunta regierte Birma hat unterdessen am Montag mehr Menschenrechte in Aussicht gestellt - zugleich aber Hoffnungen auf eine baldige Freilassung der Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi zerschlagen. Beim Asean-Treffen in Singapur übergab Birma unter dem Beifall der Außenminister der südostasiatischen Staatengemeinschaft die Ratifizierungsurkunde der gemeinsamen Demokratie- und Menschenrechtscharta. Hoffnungen auf ein baldiges Ende des 13-jährigen Hausarrests gegen Suu Kyi zerschlugen sich jedoch.

Zunächst hatte es geheißen, die Friedensnobelpreisträgerin könne in etwa einem halben Jahr mit ihrer Freiheit rechnen. Diese Information habe jedoch auf einem Missverständnis beruht, teilte der Außenminister Singapurs, George Yeo, mit. Suu Kyi werde nach Aussagen des birmanischen Außenministers Nyan Win nicht in sechs Monaten, sondern erst zwischen Mai und November 2009 freikommen. Im Mai endet regulär der um ein Jahr verlängerte Hausarrest. Die Außenminister der Asean-Staaten zeigten sich darüber "zutiefst enttäuscht". Suu Kyi müsse ebenso wie andere politische Gefangene freigelassen werden. (jam/AFP/dpa)

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