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Blitz und Donner: Unwetter setzt Straßen in Berlin unter Wasser

Umgestürzte Bäume und voll gelaufene Keller haben der Berliner Feuerwehr nach einem Unwetter am Montag einen arbeitsreichen Abend beschert. Hamburg erwischte es aber schlimmer.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Montag in weiten Teilen Deutschlands vor Unwettern gewarnt. Auch in Berlin blitzte, donnerte und regnete es am Abend gewaltig. Vor allem am Müggelsee wurden nach Angaben der Berliner Feuerwehr Bäume entwurzelt. Insgesamt rückten die Einsatzkräfte 82-mal aus, 58-mal wegen voll gelaufener Keller und 24-mal wegen Baumschäden.

Der Ausnahmezustand in Berlin wurde nicht verhängt, sagte ein Feuerwehrsprecher am Dienstag, allerdings wurde von 19:30 Uhr bis 21:15 Uhr die Vorstufe zum Ausnahmezustand ausgerufen. Zunächst hatten sich Gewitter und Regen über Berlin abgeschwächt. Später wurde das Gewitter über dem Zentrum der Stadt dann auch wieder heftiger. Vor allem in Mitte und Prenzlauer Berg wurde die Feuerwehr zu insgesamt 58 Einsätzen wegen Wasserschäden gerufen.

Der Flugverkehr war an beiden Berliner Flughäfen - Tegel und Schönefeld - beeinträchtigt. Acht Maschinen, die eigentlich in Tegel landen sollten, wurden nach Schönefeld umgeleitet. Hagel und heftiger Wind führten zu Verspätungen, wie ein Flughafensprecher sagte.

Starke Unwetter setzten auch in Hamburg mitten im Berufsverkehr zahlreiche Straßen unter Wasser und verursachten ein Verkehrschaos. Unter den Regen mischten sich erbsengroße Hagelkörner, es blitzte und donnerte. Keller liefen voll, Unterführungen und U-Bahn-Eingänge wurden überschwemmt. "Die gesamte Stadt ist betroffen", sagte ein Feuerwehrsprecher. "Wir haben Ausnahmezustand." Ein Mann wurde vom Blitz getroffen und kam schwer verletzt ins Krankenhaus.

In Hamburg waren mehr als 1000 Feuerwehrleute im Einsatz. Sie wurden beispielsweise zum Rathaus gerufen, auch die Staatsoper oder das berühmte Hotel Atlantic waren betroffen. An Unterführungen wie etwa am Hauptbahnhof lief das Wasser "sturzbachmäßig runter", sagte der Feuerwehrsprecher. Wer mit dem Boot auf der Alster war, rettete sich an Land.

Auto- und Fahrradfahrer kamen auf den überfluteten Straßen kaum vorwärts. Wasser drückte viele Gullydeckel hoch. An einer Hauptverkehrsachse, der Willy-Brandt-Straße, drohte die Fassade eines Gebäudes einzustürzen. Am Hamburger Flughafen gab es kurzzeitig keine Starts und Landungen, S-Bahn-Linien waren stundenlang lahmgelegt.

Die Feuerwehr rückte innerhalb von gut drei Stunden zu mehr als 765 wetterbedingten Einsätzen aus. Zum Vergleich: "An einem normalen Tag haben wir innerhalb von 24 Stunden etwa 630 Einsätze." Auch über Nordrhein-Westfalen zog am Montag nach den schweren Unwettern vom Wochenende eine weitere Unwetterfront. "Die ist aber zwei Stufen schwächer als die vom Sonntag", sagte Meteorologe Günther Hamm vom DWD in Essen.

In Bonn musste die Feuerwehr bis zum Abend etwa 40 Mal ausrücken, um einen Straßentunnel und vollgelaufene Keller leerzupumpen. "Kein Vergleich zum Sonntag", hieß es bei der Leitstelle. Auch in Köln hieß es: "Das hält sich im Rahmen." Bei dem heftigen Unwetter am Sonntag war in Königswinter bei Bonn eine 13-Jährige ums Leben gekommen. (dpa/Tsp)

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