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Panorama: Blitze werden zum Feuerball

Hitze in Portugal und Spanien fordert zwölf Todesopfer

Freude und Leid lagen nach den lang ersehnten Gewitterregen in Portugal am Wochenende nur einen Steinwurf voneinander entfernt. Während in einigen Ortschaften im Zentrum des Landes, das seit über einer Woche Schauplatz der verheerendsten Waldbrände der jüngsten portugiesischen Geschichte ist, der Regen einen Teil der Brände löschte, entfachten die Gewitterblitze an anderer Stelle neue Feuer. Innerhalb von wenigen Stunden wurde in der Ortschaft Chamusca aus einem Blitz ein Feuerball, der sich unaufhaltsam auf die Häuser zu bewegte und in der Nacht zum Sonntag Teile des Ortes vollkommen zerstörte.

Die Hitze und die Waldbrände forderten am Wochenende in Portugal und Spanien zwölf Todesopfer. Von den Waldbränden ist vor allem Portugal betroffen, das um internationale Hilfe bat. Aber auch in Spanien brennen Busch und Wald. Auf der iberischen Halbinsel herrschen Temperaturen um 40 Grad. In Madrid wurden 41,5 Grad gemessen.

Einen Notstandsplan hat Portugals rechtskonservative Regierung um Ministerpräsident Durão Barroso bisher nicht vorgelegt. Erst für den heutigen Montag ist ein außerordentlicher Ministerrat einberufen worden. Bisher existiert lediglich ein Koordinationszentrum, das die landesweit noch vorhandenen Einsatzsatzkräfte auf die Krisengebiete verteilen soll. Nach jüngsten Schätzungen hat das Feuer dieses Jahr schon über 20000 Hektar Wald zerstört. Dies hat auch schwere wirtschaftliche Folgen, da Portugal Holz- und Korkprodukte exportiert. Auch der Tourismus ist betroffen – die Stromleitung zur Algarve wurde unterbrochen.

Tilo Wagner[Lissabon]

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