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Panorama: Blumen: Der Ratgeber: Wie man Pflanzen frisch hält

Blumenblüten sind von Natur aus kurzlebig angelegt. Die kleinen Schauapparate dienen der Befruchtung und damit der generativen Vermehrung ihrer Spezies.

Blumenblüten sind von Natur aus kurzlebig angelegt. Die kleinen Schauapparate dienen der Befruchtung und damit der generativen Vermehrung ihrer Spezies. Sobald die Vermehrungsorgane ihre Funktion erfüllt haben, sterben sie ab. Schon lange vor dem sichtbarem Zerfall setzen die Alterungsprozesse ein. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Ethylen. Sobald erste Spuren dieses Gases auftreten, schaukelt sich, wie bei einer positiven Rückkopplung, die Ethlylenproduktion immer höher und das Welken schreitet schneller voran. Das lässt sich zwar nicht aufhalten, aber zumindest verzögern.

Die Ethylenflut ist biologisch sinnvoll, denn sie bewirkt einen zügigen Transport der in der Blüte vorhandenen Stoffe in die sich bildende Samenanlage. Werden welke Blätter und Blüten und damit die ersten Quellen des Reifegases regelmäßig entfernt, kann die Lebensdauer des Straußes verlängert werden. Ebenso hemmen niedrige Temperaturen die Bildung von Ethylen; bis zum Verschenken sollten Blumen daher im kühlen Keller und nicht bei Zimmertemperatur gelagert werden.

Da viele Früchte das Gas Ethylen verströmen, besonders Äpfel und Birnen, kann eine benachbarte Obstschale den Alterungsprozess eines Blumenstraußes erheblich beschleunigen. Bakterien im Vasenwasser schränken ebenfalls die Haltbarkeit der Blumen ein. Die Mikroorganismen scheiden Enzyme aus, die Blumen schneller welken lassen und verstopfen die Schnittstellen der Stängel. Die Blumen können dann kein Wasser mehr aufnehmen und welken schneller. Saubere Vasen und ein möglichst häufiger Wasserwechsel können ein übermäßiges Bakterienwachstum verhindern. Allerdings macht das Austauschen des Wassers nur Sinn, wenn die Blumen gleichzeitig mit einem schrägen, etwa zwei Zentimeter langen Schnitt neu angeschnitten werden.

Blumen atmen in der Vase und konsumieren dabei Zucker - je höher die Temperatur, desto mehr verbrauchen sie. Um den Energiebedarf des Straußes zu decken, kann über das Vasenwasser Zucker nachgeliefert werden. Allerdings fördert der süße Stoff auch das Wachstum der Mikroorganismen; die ausschließliche Gabe von Zucker verbessert daher die Haltbarkeit nicht. Blumenfrischhaltemittel liefern der Schnittblume notwendige Reservestoffe (Zucker) und enthalten gleichzeitig bakterizide Substanzen, die das Bakterienwachstum im Vasenwasser hemmen. Mit einem solchen Mittel kann die Haltbarkeit verdoppelt oder gar verdreifacht werden.

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