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Blutbad in China-Restaurant: Noch keine heiße Spur

Zwei Tage nach dem Blutbad in Sittensen will die Polizei erstmals Details zu dem Verbrechen nennen. Für den Abend ist in der evangelischen Kirche des Ortes ein Gedenkgottesdienst geplant.

Sittensen - Eine heiße Spur verfolgt die Sonderkommission nach ihren bisherigen Angaben allerdings nicht. Die Identifizierung der sieben erschossenen Opfer sei noch nicht abgeschlossen. Vor der geplanten Pressekonferenz in Rotenburg (Wümme) werde es keine weiteren Auskünfte geben, betonte ein Polizeisprecher am Vormittag.

Bisher steht nur fest, dass das Betreiber-Ehepaar unter den Opfern ist. Der 36 Jahre alte Mann und die 32 Jahre alte Frau sollen chinesischer Abstammung sein. Die anderen Getöteten waren wahrscheinlich Angestellte des Restaurants. Bestätigt ist, dass die Opfer mindestens vier verschiedene Nationalitäten hatten. Die knapp zwei Jahre alte Tochter der Besitzer hatte das Blutbad überlebt.

Spekulationen schießen ins Kraut

Angesichts der spärlichen offiziellen Informationen über Hergang und Hintergründe des Blutbades mehren sich die Spekulationen. Demnach soll der 36 Jahre alte Inhaber erhebliche Spielschulden gehabt haben. Die Polizei wollte dazu zunächst ebenso wenig Stellung nehmen wie zu der Vermutung, dass hinter dem Verbrechen chinesische Mafia-Banden stecken könnten. Für den Abend (18 Uhr) war in der evangelischen Kirche des Ortes zwischen Hamburg und Bremen ein Gedenkgottesdienst geplant. Das Betreiber-Ehepaar soll in dem 5600-Einwohner-Ort sehr bekannt und beliebt gewesen sein.

Am Dienstagnachmittag hatten Mitglieder der Sonderkommission im Zusammenhang mit der Bluttat eine Wohnung in Bremen durchsucht. Was die Beamten dort zu finden hofften, sagte die Polizei nicht. Zu einer Festnahme sei es nicht gekommen, hieß es. Dass an der Durchsuchung ein Sondereinsatzkommando beteiligt war, sei nicht außergewöhnlich. "In einem solchen Fall fahren wir nicht einfach mit einem Streifenwagen vor", sagte ein Polizeisprecher.

In der Nacht zum Montag waren in dem Restaurant vier Männer und drei Frauen teilweise gefesselt und anschließend erschossen worden. Das Verbrechen war von dem 47 Jahre alten Ehemann einer der Angestellten entdeckt worden, als er seine Frau von der Arbeit abholen wollte. (tso/dpa)

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