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Ausgebrannt. Sicherheitskräfte betrachten den Eingang zum Club.

© dpa

Brandanschlag auf Discothek: Tödlicher Racheakt in Kairo?

Bei einem Brandanschlag auf eine Diskothek in der ägyptischen Hauptstadt Kairo sterben 16 Menschen. Es gibt offenbar keinen politischen Hintergrund.

Mindestens 16 Tote bei einem Brandanschlag auf eine Diskothek in Kairo: In der Hauptstadt Ägyptens suchte die Polizei am Freitag nach mehreren flüchtigen Tätern, die am frühen Morgen mehrere Molotowcocktails auf einen Club geworfen hatten. Nach Angaben des Innenministeriums könnte ein Streit zwischen Gästen und dem Personal Auslöser für die Tat gewesen sein.

Bei dem Anschlag im Stadtteil Agusa im Zentrum Kairos wurden drei weitere Menschen verletzt. Die Diskothek brannte aus, dichter Rauch quoll aus dem Lokal. Die Feuerwehr verhinderte, dass die Flammen auf die Nachbargebäude übergriffen. Die Polizei sperrte den Brandort ab und hielt Schaulustige auf Distanz.

Nach ersten Ermittlungen ging dem Brandanschlag ein Streit zwischen Angestellten des Clubs und den späteren Tätern voraus, wie das Innenministerium erklärte. Aus Sicherheitskreisen verlautete, eine Gruppe Jugendlicher, die Gäste der Diskothek waren, habe mit dem Personal gestritten. Die Hintergründe waren zunächst unklar, Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund gab es nicht.

Den Tätern war der Eintritt verweigert worden

Während Ägypten zuletzt regelmäßig von extremistischen Anschlägen erschüttert wurde, denen vornehmlich Polizisten und Soldaten zum Opfer fielen, sind Angriffe auf Restaurants und Bars eher selten. Jedoch kommt es wegen Sicherheitsmängeln immer wieder zu Brandkatastrophen. Erst Ende Juli starben 26 Menschen, als im Norden Kairos eine dreistöckige Möbelfabrik von einem Feuer verwüstet wurde.

Nach Informationen der staatlichen Zeitung „Al Ahram“ hatten Mitarbeiter den späteren Tätern den Eintritt verweigert. Unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete das Blatt, dass erst ein mutmaßlicher Angreifer identifiziert und alle noch auf freiem Fuß seien. Die Täter seien auf einem Motorrad geflüchtet, sagte ein Augenzeuge dem privaten Fernsehsender ONTV. In Kairo und anderen Teilen des Landes kommt es immer wieder zu Angriffen und Attentaten. Oft stecken islamistische Extremisten dahinter, die das Land destabilisieren wollen. Im Norden der Sinai-Halbinsel sind auch Anhänger der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) aktiv. (AFP/dpa)

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