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Brandenburg: Ziegler hält Medikamentenreserve für ausreichend

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ziegler hält die Vorräte an antiviralen Medikamten in Brandenburg auch im Falle einer Pandemie für ausreichend. Zudem seien Menschen derzeit nicht betroffen.

Potsdam - Brandenburgs Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler (SPD) hält die staatliche Medikamentenreserve für den Fall einer Influenza-Pandemie für ausreichend und hat vor Panikmache gewarnt. Als antivirale Notreserve werde das Land Medikamente für sieben Prozent der Bevölkerung bereithalten, sagte Ziegler am Dienstag in Potsdam.

Die insgesamt 181.000 Therapieeinheiten sollen ausgegeben werden, wenn Apotheken keine Medikamente mehr haben. Der staatliche Vorrat werde bis Mai angeschafft sein. Für medizinisches Personal sowie Sicherheits- und auch Ordnungskräfte seien 2,5 Prozent der Medikamente reserviert, die restlichen 4,5 Prozent würden bei Bedarf an die Bevölkerung gegeben. Antivirale Mittel sollen dazu beitragen, den Krankheitsverlauf zu verzögern.

«Bei der Vogelgrippe handelt es sich um eine Tierseuche und Menschen sind zur Zeit nicht betroffen», bekräftigte Ziegler. Die Höhe der Bevorratung sei mit den anderen Ländern abgestimmt und entspreche einer Empfehlung des Robert-Koch-Instituts. Die Länder seien sich einig gewesen, Vorsorge für den Fall einer Erkrankungsrate von 15 Prozent der Bevölkerung zu treffen. Im Falle einer höheren Erkrankungsrate von zum Beispiel 25 Prozent werde eine höhere Beschaffung angestrebt, erläuterte Ziegler.

Nach Ansicht der Linkspartei.PDS darf der Schutz der Bevölkerung vor der Vogelgrippe nicht an finanziellen Mitteln scheitern. Es könne nicht sein, dass reiche Bundesländer 20 Prozent Impfstoff vorhielten, arme hingegen nur sieben Prozent, sagte die agrarpolitische Fraktionssprecherin Kornelia Wehlan. Die Gefahr des Ausbruchs der Vogelgrippe auch in Brandenburg sei real. Deshalb müsse sich das Land auf den Ernstfall einstellen.

Ziegler hält derweil nach eigenem Bekunden nichts davon, einen politischen Druck aufzubauen und eine staatliche Medikamentenbevorratung für 20 Prozent der Bevölkerung anzulegen. Wenn manche Experten dazu raten, müsse auch bedacht werden, dass die Pharmaindustrie daran ein Interesse habe, sagte Ziegler. Die angeschafften Medikamente hätten eine Haltbarkeit bis 2008.

Die Länder seien sich auch einige, dass im Falle einer Influenza- Pandemie eine Impfung der gesamten Bevölkerung notwendig sei. Nach Auftreten einer ersten Mensch-zu-Mensch-Übertragung kann laut Ministerium binnen 15 Wochen ein aktueller Impfstoff entwickelt werden. Ab Beginn der Produktion des Impfstoffs könnten binnen sechs Wochen 80 Millionen Dosen für die Erstimpfung und anschließend 80 Millionen Dosen für eine nötige auffrischende Impfung für die gesamte Bevölkerung in Deutschland zur Verfügung stehen, erläuterte das Ministerium.

Ziegler hatte am Montag den mit der Landesregierung abgestimmten Influenza-Pandemieplan an die Landkreise und kreisfreien Städte übergeben. Sie halte im Augenblick nichts davon, diesen Plan zu veröffentlichen. «Er ist eine Handlungsanweisung für die Behörden und nicht für die Bürger», sagte die Ministerin. Im Falle einer Pandemie würden die Bürger einen Handzettel mit Tipps zu Verhaltensweisen bekommen. (tso/dpa)

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