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Panorama: Breivik plante noch mehr Angriffe

Deutsche Sympathisantin aus dem Land gewiesen.

Oslo - Der norwegische Attentäter Anders Breivik hat nach eigenen Angaben weitaus mehr Menschen töten wollen als seine 77 Opfer. Er habe die gesamte norwegische Regierung und alle Menschen auf der Insel Utöya umbringen wollen, schilderte er am Donnerstag vor Gericht. Auf seine Tat bereitete er sich nach eigenen Worten schon 2006 vor – unter anderem mit Videospielen. Er habe weitere Anschläge auf den Sitz der regierenden Sozialdemokraten und ein drittes Ziel geplant, sagte Breivik. Ins Auge gefasst habe er den Sitz der Zeitung „Aftenposten“, das Parlament, das Rathaus und das Königsschloss. Als „Monarchist“ habe er jedoch sicherstellen wollen, dass die Königsfamilie keinen Schaden erleide. Dagegen habe er geplant, die ganze Regierung einschließlich Ministerpräsident Jens Stoltenberg zu töten. Zudem wollte Breivik auf Utöya auch die ehemalige Regierungschefin Gro Harlem Brundtland gefangen nehmen, die an diesem Tag auf der Insel erwartet wurde, und sie nach dem Vorbild der Dschihadisten vor laufender Kamera enthaupten.

Auf Bitten von Überlebenden und seiner Anwälte verzichtete Breivik zu Beginn des vierten Prozesstags erstmals auf seinen rechtsextremen Gruß.

Eine deutsche Sympathisantin ist aus Norwegen ausgewiesen worden. Die junge Frau versuchte demnach am Montag in den Gerichtssaal zu kommen. Überprüfungen hätten jedoch ergeben, dass sie in Deutschland mehrmals wegen Störung der öffentlichen Ordnung verurteilt worden sei. Daraufhin sei die Frau zur unerwünschten Person erklärt, 24 Stunden lang in Haft genommen, am Dienstag zum Flughafen gebracht und nach Deutschland geflogen worden. AFP

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