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Bremen: Polizei will Nachbarn vor pädophilem Priester warnen

Ein 61-Jähriger Sexualstraftäter musste wegen einer Justizpanne aus dem Gefängnis entlassen werden. Nun will die Bremer Polizei Nachbarn vor dem ehemaligen Priester warnen.

Nach der Freilassung eines als gefährlich eingestuften Sexualstraftäters erwägt die Bremer Polizei, die Nachbarn des Mannes zu warnen. Wegen einer Justizpanne musste der 61 Jahre alte Pädophile aus einem Gefängnis in Schleswig-Holstein entlassen werden. Nach Angaben der Bremer Justiz wollte der Mann nach Bremen ziehen. Polizeisprecherin Franka Haedke bestätigte am Sonntag, dass geprüft werde, ob "irgendwann die Warnung der Nachbarn in Frage kommt". Dies sei aber nur eine mögliche Maßnahme unter vielen, die in Erwägung gezogen würden. "Das LKA hat eine Gefährderansprache mit dem Täter durchgeführt", sagte die Sprecherin. Dies sei eine übliche Maßnahme. Einzelheiten wollte sie nicht nennen.

Wie das Magazin "Focus" berichtete, lebt der 61-Jährige mittlerweile in Bremerhaven, wo das "unmittelbare soziale Umfeld" gewarnt werden solle, zum Beispiel Eltern mit kleinen Kindern. Dies gehe aus internen Planungen des Bremer Landeskriminalamtes (LKA) hervor.

Mit der sogenannten Gefährderansprache werden rückfallgefährdete Straftäter besonders überwacht. In Sachsen ist diese Polizeimaßnahme Bestandteil eines neuen Informationssystems (ISIS), das im Juli vom sächsischen Justizministerium vorgestellt wurde. Bei Besuchen können die Beamten rückfallgefährdeten Sexualstraftätern Weisungen und Auflagen erteilen, die kontrolliert werden. Bei Gefahr sind Observationen und andere Ermittlungen möglich. (nal/dpa)

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