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Die beschädigte Maschine von Air Canada am Sonntag in Halifax in der ostkanadischen Provinz Nova Scotia.

© dpa

Bruchlandung in Halifax: Flugzeug von Air Canada kommt bei Landung von Piste ab

Bei einer Bruchlandung eines Air-Canada-Airbus sind mehr als 20 Passagiere verletzt worden. Nach Angaben der Behörden hat das Flugzeug zu früh aufgesetzt.

Eine Passagiermaschine von Air Canada hat am Sonntag in Halifax eine Bruchlandung hingelegt - die 138 Menschen an Bord kamen aber glimpflich davon. Das Flugzeug kam nach Airline-Angaben bei der Landung in Halifax in dichtem Schneetreiben von der Piste ab, Fotos zeigten schwere Schäden an der Maschine. Von den 23 Verletzten konnten alle bis auf einen das Krankenhaus bis zum Abend wieder verlassen.

Nach Angaben der Behörden hat das Flugzeug zu früh aufgesetzt. Die Maschine sei 335 Meter vor der Landebahn auf den Boden getroffen, sagte Mike Cunningham von der kanadischen Flugaufsichtsbehörde am Sonntag auf einer Pressekonferenz. Die Maschine habe auf dem Flughafengelände Antennen gestreift, dadurch sei das Fahrwerk abgerissen worden. Die Passagiere hätten „ziemlich viel Glück“ gehabt, sagte Cunningham.

Das Drama ereignete sich in Halifax in der ostkanadischen Provinz Nova Scotia. Air Canada teilte zunächst nur über den Kurzmitteilungsdienst Twitter mit, der aus Toronto kommende Flug AC624 mit 133 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern sei "von der Landebahn abgekommen". Ein Grund wurde nicht angegeben. Fotos zeigten mindestens ein schwer beschädigtes Triebwerk und eine kaputte Nase. Zudem war offenbar das Fahrwerk abgebrochen. Unter den Verletzten befanden sich auch der Pilot und der Kopilot des Airbus A320. Eine Maschine desselben Typs war am Dienstag in Südfrankreich mit 150 Menschen an Bord abgestürzt.

Stromausfall am Flughafen

Ob das schlechte Wetter Ursache des Unglücks in Kanada war, blieb zunächst unklar. Für Halifax war starker Schneefall mit schlechter Sicht vorhergesagt worden. Die Behörden veröffentlichten eine Unwetterwarnung. Zum Zeitpunkt des Unfalls war nach Angaben von Flughafensprecher Peter Spurway am Flughafen auch der Strom ausgefallen. Die Notstromversorgung habe aber funktioniert, die Landebahn sei beleuchtet gewesen. Die Behörden untersuchten den Vorfall.

"Wir können nicht sagen, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorkommnissen gibt", sagte Spurway. Berichte, wonach das Flugzeug bei der Landung in eine Stromleitung geraten sei, bestätigte er nicht. Die Flugsicherheitsbehörde sei vor Ort und ermittele.

Eine Passagierin beklagte sich, dass die Insassen nach dem Unglück eine Stunde im Schnee stehengelassen worden seien. "Einige Leute waren blutüberströmt", sagte Lianne Clark dem kanadischen Fernsehsender CBC. "Alle waren in der Lage, das Flugzeug zu verlassen, aber was schlimmer war, war dass sie uns eine Stunde im Schneetreiben haben warten lassen." Der Flughafen wurde nach dem Unglück für mehrere Stunden geschlossen, konnte aber im Laufe des Sonntags seinen Betrieb allmählich wiederaufnehmen. (AFP, dpa)

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