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Bruchlandung: Triebwerke brachten nicht genug Leistung

Nach dem Absturz einer türkischen Passagiermaschine bei Amsterdam mit neun Toten und 86 Verletzten halten Luftfahrtexperten einen Ausfall der Triebwerke für wahrscheinlich. Auch die Frage nach fehlendem Sprit steht im Raum.

Amsterdam - Allerdings blieb am Donnerstag weiter unklar, was die konkrete Ursache für das Unglück gewesen sein könnte. Derweil wurde bekannt, dass unter den 125 Überlebenden auch ein Deutscher ist. Der Mann hatte großes Glück: Er erlitt nur leichte Verletzungen.

Fachleute setzten am Donnerstag intensiv die Auswertung der vom Stimmenrekorder aufgezeichneten Cockpitgespräche sowie des Flugdatenschreibers fort. Beide Geräte wurden inzwischen einem Spezialinstitut in Paris übergeben. Zugleich ging die Untersuchung der Wrackteile der Boeing 737-800 weiter. Bei deren Absturz über einem Acker nahe dem Flughafens Schiphol wurden am Mittwoch auch die beiden Piloten und ein Pilot in der Ausbildung getötet.

Die Piloten waren von dem Absturz offenbar völlig überrascht. Der Kapitän meldete der Flugkontrolle auf dem Airport Schiphol keinerlei Probleme, als er sich kurz vorher die Landeerlaubnis erteilen ließ. Das geht aus den inzwischen teilweise veröffentlichten Aufzeichnungen des Funkverkehrs hervor.

An dem Flugzeug sollen nach Berichten türkischer Medien bereits in der Woche vor dem Unglück zwei Mal technische Probleme aufgetreten sein. Turkish Airlines bestätigte nur eine Fehlfunktion eines Warnsystems in diesem Zeitraum. Nach einer Mitteilung von Turkish Airlines war im vergangenen Oktober an einer Start- und Landklappe ein Bauteil ausgetauscht worden. Danach habe die Boeing ihren Flugbetrieb ohne Komplikationen fortgesetzt. Dagegen hatten türkische Medien berichtet, es habe noch am 18. Februar Probleme mit den Start- und Landeklappen gegeben. Nachdem die Piloten auf die Probleme hingewiesen hätten, sei an dem Flugzeug gearbeitet worden. Die Fluggesellschaft bestätigte lediglich, dass es am Montag dieser Woche eine Fehlfunktion eines Warnsystems gegeben habe. Das entsprechende Teil sei ausgetauscht worden. dpa

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