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Budapest: Ungarns Polizei verbietet erstmals Schwulen-Parade

Seit der demokratischen Wende vor 19 Jahren hatten die Veranstalter kein Problem mit ihrer Gay-Pride-Parade durch Budapest. Diesmal entschied die Polizei anders - wegen möglicher Verkehrsprobleme. Doch es könnte auch an einem veränderten Gesellschaftsklima liegen.

Erstmals seit der demokratischen Wende vor 19 Jahren hat die Budapester Polizei eine in diesem Jahr am 5. Juli in der ungarischen Hauptstadt geplante Schwulen-Parade verboten. Der Umzug würde "den Verkehr in der betroffenen Gegend in hohem Maße ungünstig beeinflussen", hieß es in dem polizeilichen Bescheid, den die Veranstalter der Gay-Pride-Parade in der Nacht zum Donnerstag auf ihrer Homepage veröffentlichten. Demonstrationen können in Ungarn von der Polizei untersagt werden, wenn sie den Verkehr massiv beeinträchtigen.

Die Veranstalter bezeichneten das Verbot als "willkürliche Auslegung des geltenden Versammlungsrechts". In den vergangenen Jahren war die Parade entlang derselben Strecke durch die Innenstadt verlaufen.

Beobachter bringen das jetzt verhängte Verbot der Schwulen-Parade mit der Veränderung des gesellschaftlichen Klimas in Ungarn in Zusammenhang. Rechtsextreme und ultra-klerikale Kreise, die eine "reine ungarische Nation" fordern, erfreuen sich wachsender Zustimmung. (mhz/dpa)

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