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Panorama: Bush ist fünf Wochen Rancher

Der US-Präsident macht langen Urlaub in Texas

Manche mögen’s heiß. George W. Bushs Traumurlaub besteht aus Holzhacken und Mountainbiking durch unwegsames Gelände auf seiner Ranch in Texas – bei Temperaturen über 37 Grad Celsius. Am Dienstag ist er in seine fast fünfwöchige Sommerpause aufgebrochen, die längste Abwesenheit eines Präsidenten vom Weißen Haus seit 36 Jahren. Der Durchschnittsamerikaner nimmt maximal drei bis vier Wochen Urlaub im ganzen Jahr, Berufsanfänger höchstens zwei Wochen. Zeitungen rechnen vor, dies sei der 49. Besuch daheim, Bush habe in den viereinhalb Jahren Amtszeit bereits 319 Tage in Crawford verbracht – rund 20 Prozent – und werde bei der Rückkehr Anfang September Ronald Reagan überholt haben, der in acht Amtsjahren 335 Tage Urlaub im kalifornischen Santa Barbara machte.

Seit langem ist Bushs Verständnis von präsidialer Arbeitszeit willkommenes Futter für Fernsehkomiker. Er nimmt sich jeden Mittag zwei Stunden frei für Fitness und hält sich Abende und Wochenenden frei. Bei der Untersuchung der Vorgeschichte der Anschläge vom 11. September 2001 hielten Gegner ihm vor, er habe zuvor einen Monat Urlaub in Texas gemacht, statt sich um Warnsignale zu kümmern.

Das Weiße Haus sagt, solche Kritik ignoriere Bushs Führungsstil und die modernen Kommunikationsmöglichkeiten. Auch auf seiner Ranch bleibe er „in command“, erhalte die täglichen Sicherheitsbriefings, bearbeite Akten, unterzeichne Dokumente, empfange Besucher und bleibe in Telefonkonferenzen in Kontakt mit den wichtigsten Mitarbeitern. Besuche in sieben US-Staaten sind in den fünf Ferienwochen geplant, doch alle Freitage, Sonnabende und Sonntage bleiben frei von Terminen.

Bush selbst sagt, er brauche die Besuche in Texas, um sich „meiner Wurzeln zu vergewissern“ und zu verstehen, was die einfachen Leute bewegt.

Direkt vor der Sommerpause konnten die Amerikaner das Gesundheitsbulletin ihres 59-jährigen Präsidenten nachlesen. Der 1,80 Meter große Bush wiegt 86 Kilo, vier Kilo weniger als beim letzten Gesundheitscheck im Dezember. Damals hatte Bush drei Kilo zugenommen gehabt, was er mit „zu vielen Doughnuts im Wahlkampf“ erklärte. Die neun Ärzte bescheinigen Bush nach drei Stunden Untersuchung eine exzellente Gesundheit. Nur seine Haut sei an manchen Stellen sonnengeschädigt, er solle eine Kopfbedeckung tragen und Sonnencreme benutzen. Sein Ruhepuls ist mit 47 Schlägen pro Minute der eines trainierten Sportlers. Nach 26 Minuten Tretmühle wurden 183 Herzschläge pro Minute gemessen. Cholesterin- und Fettwerte liegen im grünen Bereich, nur die der Prostata an der Obergrenze.

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