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Panorama: Bushs Schimpfwort: Der Präsidentschaftskandidat schmähte einen Journalisten - und jeder hörte mit

Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner, George Bush, glaubte, das Mikrofon sei noch nicht eingeschaltet, als er vor einer Wahlkampfrede am Montag in Naperville einen Korrespondenten der "New York Times" mit einem drastischen Schimpfwort belegte. "Da ist Adam Clymer, das Riesenarschloch von der New York Times", raunte er Dick Cheney zu, der sich bei den Wahlen Anfang November um das Amt des Vizepräsidenten bewirbt.

Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner, George Bush, glaubte, das Mikrofon sei noch nicht eingeschaltet, als er vor einer Wahlkampfrede am Montag in Naperville einen Korrespondenten der "New York Times" mit einem drastischen Schimpfwort belegte. "Da ist Adam Clymer, das Riesenarschloch von der New York Times", raunte er Dick Cheney zu, der sich bei den Wahlen Anfang November um das Amt des Vizepräsidenten bewirbt. "Oh ja, das ist er, und was für eins", stimmte Cheney zu. Der Beschimpfte hat sich bei Bush mit kritischen Bilanzen seiner Tätigkeit als Gouverneur von Texas unbeliebt gemacht.

Die "New York Times" versteckte den Vorgang gestern mitten in einem langen Artikel über den Wahlkampf auf Seite 22. Die Beschimpfung selbst ("major league asshole") wurde nicht wörtlich zitiert. Am Vorabend hatten die Fernsehanstalten Bushs Schimpfwort original übertragen.

In seiner Wahlkampfrede in Naperville, einem Vorort von Chicago, ging Bush nur indirekt auf den Zwischenfall ein: Es sei an der Zeit, Leute nach Washington zu schicken, die Klartext sprächen. Später, als er zu einem Wahlkampftermin am Dienstag in Allentown/Pennsylvania eintraf, kam ihm ebenfalls keine Entschuldigung über die Lippen. Er fand es nur bedauerlich, dass eine vertrauliche Äußerung an die Öffentlichkeit gelangt sei und dass jeder habe mithören können. Nach seiner Nominierung im August hatte Bush versprochen, als Präsident für Höflichkeit und Achtung im Umgang miteinander zu sorgen. Bush gilt als nicht sehr begnadeter Redner. In einem in der "New York Times" abgedruckten Gespräch fiel ihm bei den Fragen meist nicht mehr als ein Satz Antwort ein.

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