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Camden-Market: Feuer verwüstet Londoner Szene-Viertel

Vor den Augen Hunderter Nachtschwärmer hat ein Großfeuer weite Teile des Camden-Markets vernichtet. Mehr als 100 Feuerwehrleute brauchten in der Nacht zum Sonntag drei Stunden, um die teils zehn Meter hohen Flammen unter Kontrolle zu bringen.

Verletzt wurde offenbar niemand. Die Ursache des Brandes ist noch unklar. Das Feuer sei vermutlich in einem kleinen T- Shirt-Geschäft ausgebrochen und habe dann rasch um sich gegriffen, sagte ein Polizeisprecher. "Dieser Brand weitete sich so stark aus, dass wir 20 Löschfahrzeuge und zusätzliche Wassertanks eingesetzt haben, um ihn unter Kontrolle zu bringen", sagte Feuerwehrsprecher Nick Comery.

Mehrere Wohnhäuser, Pubs und Nachtclubs in der unmittelbaren Umgebung wurden evakuiert. 100 Menschen mussten zeitweilig in Notunterkünften untergebracht werden. Am Morgen danach bot der sonst so farbenfrohe Camden-Market mit verkohlten und vom Löschwasser nassen Trümmern von Verkaufsständen und Warenlagern ein Bild des Jammers. Die Polizei forderte Schaulustige auf, sich wegen möglicher Einsturzgefahr noch zwei bis drei Tage von dem Gebiet fernzuhalten.

Amys Lieblingspub beschädigt

Der nun weitgehend zerstörte Markt war vor allem bei Modefreaks beliebt, die hier schrillen Schmuck, ausgefallene Schuhe, Jeans, Shirts und Lederjacken suchten. Beschädigt wurde auch der in der Szene bekannte Pub "Hawley Arms", der einst eine Art Hauptquartier der Hell's Angels war und sich in den vergangenen Jahren zu einem Szene-Treffpunkt entwickelt hatte. Zu den Promis, die oft in den Clubs von Camden und auf dem Markt anzutreffen waren, gehören die Soulsängerin Amy Winehouse, Rocker Pete Doherty sowie Designerin Sadie Frost und Kelly Osbourne, die Tochter von Rentnerrocker Ozzy. Camden ist auch die Heimat von Bands wie Razorlight, Primal Scream und The Zutons. (kj/dpa)

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