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Chalkidiki: Touristen fliehen vor den Flammen

Auf der Flucht vor einem Waldbrand auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki ist ein Deutscher ums Leben gekommen. Unterdessen rücken die Flammen weiter auf Urlaubssiedlungen zu, Feuerwehr und Armee sind im Einsatz.

Athen - Der 41-jährige Deutsche ertrank nach Behördenangaben bei dem Versuch, sich auf ein Schlauchboot in Sicherheit zu bringen. Der Mann versuchte, am Strand von Cassandra in das Boot zu klettern, nachdem er zuvor seiner Frau und seinem Kind an Bord geholfen hatte, meldete die griechische Nachrichtenagentur ANA. Hunderte Touristen flohen vor den Flammen an den Strand, wo sie mit Booten in Sicherheit gebracht wurden. Am Dienstag kehrten die ersten Urlauber wieder in ihre Hotels zurück.

Die Küstenwache brachte rund 1800 Menschen mit Schiffen in Sicherheit, unter ihnen mehr als zweihundert Kinder, die in einem Ferienlager Urlaub machten. Andere Touristen und Bewohner flohen mit Fischerbooten und auf der Straße vor den Flammen. An manchen Hotels seien die Flammen bis vor die Türe gerückt, berichtete der Vorsitzende des Hotelverbandes auf der Halbinsel, Gerassimos Bakoyannis. Die Anwohner hätten "eine quälende Nacht" verbracht, sagte ein Minister dem staatlichen Fernsehsender NET. Ein örtlicher Bürgermeister sprach im Fernsehen von einer Umweltkatastrophe.

Soldaten und Freiwillige im Einsatz

Nach Krankenhausangaben verursachten mehrere Autofahrer in der Panik Unfälle, drei Menschen wurden dabei verletzt. Fünf Menschen erlitten leichte Verbrennungen, drei von ihnen verbrannten sich die Fußsohlen. Am Dienstagmittag drängte die Feuerwehr den Waldbrand auf unbewohntes Gebiet zurück, es waren aber weiterhin mehr als 250 Feuerwehrleute, Soldaten und Freiwillige im Einsatz, um die Flammen zu löschen. Am Vorabend waren die Flammen bedrohlich nahe auf Feriensiedlungen in der Nähe von Polychronos und Hanioti zugerückt und hatten Anwohner und Urlauber zur Flucht in Richtung Strand gedrängt. Die neun Kilometer breite Feuerfront beschädigte dutzende Häuser, Geschäfte und Fahrzeuge.

Mehrere Anwohner kritisierten das späte Eintreffen der Rettungskräfte. Feuerwehrchef Kois sagte dazu, zehn der 22 Löschflugzeuge in Griechenland würden derzeit gewartet und seien deshalb nicht einsatzfähig. Der Brand war am Montagnachmittag aus unbekannten Gründen in einem Kiefernwald ausgebrochen und vom Wind rasch angefacht worden. (tso/AFP)

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