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Panorama: Chamäleon der Musik

David Bowie wird 60 – und ruhiger

London - Er ist der Großmeister der Vielfalt. So viele unterschiedliche Rollen wie David Bowie hat in der Welt der Musik bislang kein anderer gespielt. Keine Pose war ihm zu exzentrisch, kein Kostüm verrückt genug, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu erringen. Seine Wandlungsfähigkeit trug ihm den Spitznamen „Chamäleon“ ein. An diesem Montag wird das Londoner Multitalent 60 – und sicher ist: Bowie gibt auch die Rolle des gealterten Pop- und Rockstars mit höchster Perfektion.

Den inneren Kraftquell, der dafür sorgt, dass Bowie bei aller Wechselhaftigkeit immer noch Bowie bleibt, hat sich der Superstar einst aus Asien mitgebracht: Seit Jahren ist der Mann, der zu den reichsten Künstlern Großbritanniens gehört, aber meistens in New York lebt, aktiver Buddhist. Aus dieser Grundüberzeugung heraus engagiert sich Bowie oft für die Wohltätigkeit. Wohl auch, weil er durch seine schöne, aus Somalia stammende Model-Frau Imam gelernt hat, wie viele Menschen dort und in etlichen anderen Ländern im Elend leben.

„Alles hat sich verändert“, lautete im Jahr 2000 Bowies gesungene Erkenntnis. Kurz zuvor war seine Tochter Alexandra geboren worden. Für Bowie Anlass genug, über sich, seine Lieben und das Leben nachzudenken. Ergebnis war das Album „Heathen“: nachdenkliche Texte, besonnene, fast spirituelle Rhythmen, ungeschminkt und ohne glitzernden Firlefanz, der früher bei Bowie meist dazu gehörte.

2004gelang Bowie mit „Reality“ ein weiterer Späterfolg. „Reality“ geriet zur Liebeserklärung an New York, aber realitätsnah, ohne Überschwänglichkeit. Der Warnschuss kam dann in Form einer Herzattacke. In Hamburg wurde Bowie vor zweieinhalb Jahren wegen Gefäßverstopfung notoperiert. Bald darauf war er aber wieder auf den Beinen und Bühnen. dpa

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