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Chile: Deutsche in Chile aus Geiselhaft befreit

Neun Experten der Bundeswehr für die Ausbildung an Leopard-Panzern sind im Norden Chiles von schwer bewaffneten Einbrechern als Geiseln genommen und erst nach einer Schießerei von der Polizei befreit worden. Die fünf jungen Täter sind nicht davongekommen.

Die Deutschen, die chilenische Soldaten an 140 von Deutschland gelieferten Leopard- Panzern ausbilden sollten, haben leichte Verletzungen erlitten. Inzwischen ist bekannt, dass die Geiselnehmer eine Bande junger Männer sind, von den einer erst 14 Jahre alt ist. Der Überfall hat "kriminelle und keine politischen Hintergründe" gehabt, sagte ein Sprecher der Bundeswehr. Die Freigekommenen wollen in Chile bleiben und sich eine neue Unterkunft suchen.

Die Täter mit teilweise langen Vorstrafenregistern waren nach Auskunft eines Zeitungsberichts am Freitag gegen 2 Uhr morgens in das Gästehaus der Soldaten in der Stadt Iquique 1800 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago eingedrungen. Dort haben sie offenbar ihre Opfer gezwungen, sich auf den Fußboden zu legen und sie an Händen und Füßen gefesselt. Danach durchsuchten sie das Haus nach Wertgegenständen.

Einer der Deutschen konnte jedoch fliehen und die Polizei alarmieren. Die Polizisten umstellten daraufhin das Gebäude und forderten die Geiselnehmer zur Aufgabe auf. Nach einer Schießerei hätten die Täter die Flucht ergriffen. Einer ist dabei in ein Schwimmbecken gefallen, ein anderer hat einen Schuss ins Bein abbekommen.

Nach Angaben des Sprechers der Bundeswehr stammen die Ausbilder aus verschiedenen Dienststellen im Bundesgebiet. Der Einsatz der insgesamt neunköpfigen Gruppe soll bis Anfang Dezember dauern. Chile gilt im südamerikanischen Vergleich als relativ sicheres Land, in dem Überfälle mit Geiselnahmen eher selten sind. (kj/dpa)

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