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Chile: Zehn Tote bei Meuterei in Jugendgefängnis

Aus Protest gegen ihre Haftbedingungen setzten Insassen eines Jugendgefängnisses in Chile Matratzen in Brand und verbarrikadierten Zellentrakte mit Möbeln. Durch das Feuer wurden zehn Häftlinge getötet.

Acht der zehn Opfer im Alter von 14 bis 18 Jahren seien bei dem Feuer erstickt und zwei weitere im Krankenhaus gestorben, berichteten die Behörden in der chilenischen Stadt Puerto Montt. Die Häftlinge hätten Matratzen in Brand gesetzt. Da sie zuvor die Eingänge zu ihrem Zellentrakt mit Möbeln blockiert hätten, habe die Feuerwehr den Brand nicht rechtzeitig löschen können, hieß es.

Angehörige sagten, die Meuterer hätten gegen die harten Haftbedingungen und die Überbelegung der Haftanstalt protestiert. Aus Kreisen der Gefängnisverwaltung des Landes gab es Kritik an der Tatsache, dass Minderjährige schon zu Gefängnisstrafen verurteilt würden. Diese Situation stelle eine "Zeitbombe" dar, berichteten nationale Medien. Präsidentin Michelle Bachelet äußerte tiefes Bedauern über den Tod der Jugendlichen. Sie versprach, die Bemühungen zur Resozialisierung von Straftätern und die Modernisierung der Gefängnisse fortzusetzen. (mit dpa)

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