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China: Mindestens 73 Tote bei Explosion in Kohlebergwerk

Nach einer Gasexplosion in einer Kohlegrube werden über hundert Kumpel vermisst. Die Zahl der Toten steigt.

Durch eine Gasexplosion in einer Kohlegrube in Nordchina sind am Sonntag nach ersten vorläufigen Informationen 109 Bergarbeiter verschüttet worden. Mindestens 73 Arbeiter wurden getötet. Das Unglück passierte in den frühen Morgenstunden in einem Bergwerk in Gujiao in der Nähe der Stadt Taiyuan in der Provinz Shanxi. Es handelte sich um das folgenschwerste Bergwerksunglück in China seit mehr als einem Jahr.

Die Rettungsarbeiten sind angelaufen. Zum Zeitpunkt der Explosion seien nach den ersten Ermittlungen 436 Kumpel unter Tage gewesen, berichtete die Behörde. 340 der Arbeiter gelang es anschließend, aus dem Bergwerk zu flüchten. 114 von ihnen wurden den Angaben zufolge sofort ins Krankenhaus gebracht, wo einige von ihnen ihren Verletzungen erlagen. Zunächst war nur von 96 Verschütteten die Rede gewesen. Rettungskräften zufolge haben einige Angehörige Anrufe von verschütteten Bergleuten über Mobil-Telefone erhalten. Das Bergwerk der Shanxi Jiaomei Gruppe habe eine zugelassene Förderkapazität von fünf Millionen Tonnen gehabt.

Jedes Jahr kommen Tausende Bergleute in Chinas Gruben ums Leben. 2008 starben bei Unfällen amtlichen Angaben zufolge mehr als 3000 Menschen. In der Provinz Shanxi waren im Dezember 2007 bei einer Minenexplosion 105 Menschen ums Leben gekommen. Die Provinz ist der  größte Lieferant Chinas für Kohle, mit der insgesamt zwei Drittel des Energiebedarfs gedeckt werden. Ursachen für die vielen Unglücke sind meist mangelnde Sicherheitsvorkehrungen, schlechte Ausrüstung sowie Korruption und Vetternwirtschaft mit den örtlichen Aufsichtsbehörden. (ml/mr/dpa/AFP)

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