zum Hauptinhalt

China: Tod bei Säuberungsaktion vor Olympia

Sie kommen aus der Provinz und wollen in Peking ihre Klage gegen Ungerechtigkeiten vorbringen - doch vor den olympischen Spielen sind sie unwillkommen. In Chinas Hauptstadt werden zurzeit sogenannte Bittsteller festgenommen. Eine Frau nahm sich nun das Leben.

Bei einer vorolympischen Säuberungsaktion in Peking, bei der schon rund 1500 Bittsteller in Gewahrsam genommen worden sind, hat sich eine 54-jährige Arbeitslose das Leben genommen. Das Informationszentrum für Menschenrechte und Demokratie in Hongkong berichtete am Mittwoch, die Frau habe sich nach ihrer Festnahme am Dienstag losgerissen und sei plötzlich von einer Brücke in den Tod gesprungen. Die Polizei habe sie wie andere Bittsteller vor den Olympischen Spielen in ihre Heimat in der Provinz Jiangxi zurückschicken wollen.

Die Polizei sammele vor den Sommerspielen die Bittsteller aus dem ganzen Land ein, die bei den staatlichen Petitionsstellen in Peking ihre Klagen über widerfahrene Ungerechtigkeiten vorbringen wollten, berichtete das Zentrum. Traditionell können Chinesen, die bei Behörden oder Gerichten in ihren Provinzen kein Recht bekommen haben, ihre Beschwerden auch bei Petitionsstellen in Peking vorbringen. Doch sind die Provinzbehörden aufgefordert worden, solche Bittsteller vor den Sommerspielen an einer Reise nach Peking zu hindern. (ck/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false