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Panorama: China trauert um die Erdbebenopfer

Peking - Es ist ein berühmtes Ritual in Chinas Hauptstadt: Bei Tagesanbruch hissen Soldaten die chinesische Nationalflagge auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Mit dem riesigen Porträt von Mao, das im Hintergrund am Tor des Himmlischen Friedens hängt, ist die Zeremonie ein beliebtes Fotomotiv für Touristen.

Peking - Es ist ein berühmtes Ritual in Chinas Hauptstadt: Bei Tagesanbruch hissen Soldaten die chinesische Nationalflagge auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Mit dem riesigen Porträt von Mao, das im Hintergrund am Tor des Himmlischen Friedens hängt, ist die Zeremonie ein beliebtes Fotomotiv für Touristen. Doch am Mittwoch wichen die Soldaten von ihrer Routine ab und setzten die Flagge lediglich auf halbmast. Wie überall in China wurde der Opfer des Erdbebens im Westen des Landes gedacht. Das Beben der Stärke 7,1 in dem hauptsächlich von Tibetern bewohnten Bezirk Yushu in der Provinz Qinghai vor genau einer Woche hat bisher 2064 Menschen das Leben gekostet, mehr als 12 000 Menschen wurden als verletzt gemeldet. Noch immer werden 175 Menschen vermisst.

In Qinghai kam das öffentliche Leben am Tag der Staatstrauer um 10 Uhr für einen dreiminütigen Moment des Schweigens zum Stillstand, um der Opfer zu gedenken. In Xining, der Hauptstadt der Unglücksprovinz, versammelten sich Zehntausende zu einer Trauerfeier. Zahlreiche chinesische Zeitungen erschienen mit schwarzweißen Titelseiten und Trauerrändern. Das Staatsfernsehen strahlte den ganzen Tag über Sondersendungen zu den Trauerfeierlichkeiten aus. Das Unterhaltungsprogramm wurde ausgesetzt. Nach Angaben von staatlichen Medien blieben Theater und Kinos geschlossen, Fußballspiele wurden verschoben. Bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung im chinesischen Fernsehen wurden Spenden in Höhe von umgerechnet 239 Millionen Euro für die Erdbebenopfer gesammelt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet.Peer Junker

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