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Panorama: Christiansen geht gegen Theater vor

„Aufruf zum Mord“ in Dresdner Inszenierung

Dresden Die Fernsehmoderatorin Sabine Christiansen geht gerichtlich gegen die Inszenierung des Gerhart-Hauptmann-Stücks „Die Weber“ am Dresdner Staatsschauspiel vor. In der Inszenierung von Volker Lösch heiße es, „wen ich sehr schnell erschießen würde, das wäre Sabine Christiansen“, sagte ein Sprecher der Moderatorin am Dienstag. „Ein Aufruf zum Mord hat mit Freiheit der Kunst nicht mehr zu tun. Das ist Gedankengut von Hasspredigern und Extremisten“, sagte Christiansen der „Bild“-Zeitung.

Zunächst hatte sich die ARD-Talkerin nach eigenen Angaben um eine außergerichtliche Einigung bemüht und das Theater am Montag gebeten, für die „Mord-Passage“ eine freiwillige Unterlassungserklärung abzugeben. „Wir haben das Stück am Montag unverändert gespielt und planen nicht, die Textfassung zu ändern“, sagte ein Sprecher des Staatsschauspiels. Christiansen will nun bei Gericht eine einstweilige Verfügung erwirken.

Gegen das Stück ermittelt die Staatsanwaltschaft bereits wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung. Im Programmheft heißt es unter anderem: „Gemisch aus Diktatur und Demokratie muss her! Hartz-IV-Befürworter, Anhänger großer Parteien werden interniert und mit Peitschen zur Arbeit getrieben, wenig Schlaf, Folter, straffällige Personen werden härter bestraft, eventuell Ausweisung nach Sibirien oder Verbrennung in Öfen“.

Schon bei der Premiere hatten „Die Weber“ in Dresden für Aufsehen gesorgt. Auf der Bühne werden Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt und Bundeskanzler Gerhard Schröder persönlich angegriffen und beschimpft. Über Schröder heißt es: „Das Verräterschwein Schröder/er wird wie ein Hamster/in ein Laufrad gesperrt/dessen Geschwindigkeit ständig kontrolliert wird/… dazu wird er unaufhörlich mit seiner eigenen Stimme konfrontiert …“ ddp/Tsp

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