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Chronologie: Was auf der "Costa Concordia" geschah

Die Ereignisse um den Havaristen seit Freitag, den 13. 1. bis heute.

Freitag, 13. 1., gegen 21 Uhr 30:

Die „Costa Concordia“ mit mehr als 4200 Menschen an Bord läuft vor der Insel Giglio auf Grund. Das Schiff neigt sich zur Seite.

21:49: Die Hafenaufsicht ruft die Concordia an: „Concordia, ist alles ok?“

Kapitän Francesco Schettino antwortet: „Positiv. Wir haben nur eine kleine

technische Störung.“

Kurz vor 22 Uhr: Ein Passagier ruft die Polizei an.

Gegen 22 Uhr: Die Hafenaufsicht ruft daraufhin erneut die Concordia. Schettino wieder: „Wir haben bloß ein technisches Problem.“ Nur Zwei- bis dreihundert Personen seien an Bord. Zu dem Zeitpunkt war das Schiff vermutlich aber noch voll besetzt.

Etwa 22 Uhr 30: Wegen der Untätigkeit des Kapitäns übernehmen Offiziere das Kommando, informieren die Küstenwache und organisieren die Evakuierung.

Bis Mitternacht: Die Rettungsaktion läuft an. Rettungsboote, Hubschrauber und in der Gegend kreuzende Schiffe bringen Menschen auf die Insel.

Samstag, 14. 1., 0 Uhr 42: Der Hafenaufseher Gregorio De Falco will wissen, wie viele Personen noch an Bord seien. Ob er denn an Bord sei. Schettino antwortet: „Nein, ich bin nicht an Bord, weil das Schiff untergeht, wir haben es verlassen.“ Hafenaufsicht: „Was meinen Sie, Sie haben das Schiff verlassen?“ Schettino: „Nein, nicht verlassen – ich bin hier und koordiniere die Rettungsaktion.“

01 Uhr 46: Del Falco ruft Schettino an: „Höflichkeit beiseite, gehen Sie jetzt an Bord. Versichern Sie mir, dass Sie an Bord gehen. Kapitän, das ist ein Befehl, ich befehle das jetzt. Gehen Sie an Bord, verdammt ... Es gibt schon Tote.“ „Wie viele?“ will Schettino wissen. „Das sollten Sie mir sagen!“ „Kommandeur, aber verstehen Sie, dass es hier dunkel ist und man nichts erkennen kann?“ „Was wollen Sie tun, nach Hause gehen? Kehren Sie zurück an Bord und sagen Sie mir, was getan werden kann, um wie viele Menschen es geht und was sie brauchen. Jetzt!“ „Ok, ich gehe.“

Die Behörden gehen davon aus, dass Schettino nicht zurück an Bord ging.

2 Uhr 30: Noch immer sind Menschen an Bord.

Gegen Mittag: Etwa 50 Menschen werden noch vermisst.

Samstagabend: Schettino sagt einem Fernsehsender, seiner Seekarte zufolge sei genügend Wasser zwischen dem Schiff und der Klippe gewesen.

Kurz darauf:
 Der Kapitän wird verhaftet.

Sonntag, 15. 1. am Morgen: Überlebende werden aus dem Schiff gerettet. Taucher suchen weiter nach Vermissten.

Taucher finden zwei Leichen.

Montag, 16.01: Die Suche nach Vermissten muss wegen zu starken Seegangs unterbrochen werden. Das Schiff rutscht zentimeterweise tiefer.

Dienstag, 17.01.:
 Rettungskräfte setzen Sprengstoff ein, um sich auf dem Schiff Wege zu bahnen. Weitere Todesopfer werden geborgen.

Mittwoch, 18.01.: Das Wrack sinkt weiter ab. Vor einer Richterin sagt Schettino laut italienischen Medienberichten: „Ich wollte nicht abhauen, sondern habe Passagieren geholfen, ein Rettungsboot ins Wasser zu lassen.“ Als der Absenkmechanismus blockierte, plötzlich aber wieder ansprang, „bin ich gestrauchelt und lag plötzlich zusammen mit den Passagieren im Boot“. babs

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