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Panorama: Concorde: Absturz bei Paris: 100 Deutsche tot

Eine geplante Traumreise nach Südamerika endete für 100 überwiegend deutsche Urlauber mit dem Tod. Ihre Concorde stürzte am Dienstag unmittelbar nach dem Start in Paris ab.

Eine geplante Traumreise nach Südamerika endete für 100 überwiegend deutsche Urlauber mit dem Tod. Ihre Concorde stürzte am Dienstag unmittelbar nach dem Start in Paris ab. Mit den Urlaubern starben alle neun Besatzungsmitglieder und vier Gäste eines Hotels, auf das die Maschine stürzte. Der Flug Nummer AF4590 hatte als Ziel New York. Dort wartete auf die Passagiere das Kreuzfahrtschiff "MS Deutschland" der Reederei Peter Deilmann, die die Concorde von Air France gechartert hatte. Bundeskanzler Schröder sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus und sagte alle Termine ab.

Ersten Meldungen zufolge waren alle 100 Passagiere Deutsche. Später teilte das französische Innenministerium mit, vermutlich stammten nur 47 Urlauber aus der Bundesrepublik. Die Urlauber hatten sich in Paris gesammelt, um zusammen nach New York zu fliegen.

Es war der erste Absturz einer Concorde, die seit 1976 kommerziell genutzt wird. Das Unglück ereignete sich am Dienstagnachmittag gegen 16.45 Uhr, zwei Minuten nach dem Start. Zeugen berichteten, das linke Triebwerk des Flugzeugs habe unmittelbar nach dem Abheben Feuer gefangen. Das Überschallflugzeug habe in ungewöhnlich niedriger Höhe noch die nahe gelegene Autobahn überquert und sei in einer Höhe von etwa 50 Metern über dem Boden im Pariser Vorort Gonesse abgestürzt. Dabei fielen Teile auf ein Hotel mit Restaurant, wo vier Menschen starben. "Der Rauch war so dicht, dass man fast nichts sehen konnte", schilderte Augenzeugen. Über 400 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Die Passagiere der Concorde sollten am Donnerstag zu der Kreuzfahrt nach Ecuador aufbrechen. Die zweiwöchige Fahrt auf dem Fünf-Sterne-Schiff hätte die Deutschen auch auf die Bahamas, nach Mexiko sowie Panama und Kolumbien gebracht. Die Reederei Deilmann ist in Neustadt an der Ostsee ansässig. Sie bestätigte, dass 99 Menschen über die Reederei gebucht hätten. Reeder Peter Deilmann äußerte sich geschockt und bestürzt über das Unglück. Die deutsche Botschaft in Paris, das Außenministerium in Berlin und die Reederei richteten Krisenstäbe ein. Frankreichs Premierminister Lionel Jospin begab sich unmittelbar nach dem Absturz zum Unfallort. Aus Deutschland machte sich Bundesverkehrminister Reinhard Klimmt (SPD) auf dem Weg nach Paris. US-Präsident Bill Clinton und Frankreichs Präsident Jacques Chirac sprachen ebenso wie Bundeskanzler Schröder den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.

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