zum Hauptinhalt

Panorama: Concorde: Risiko Triebwerk

Die Triebwerke des Überschallflugzeugs Concorde sind nach einer 1998 erstellten Studie mit zahlreichen "deutlichen" Risiken behaftet. Wie das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, kümmerten sich die beiden Fluggesellschaften Air France und British Airways (BA) seither um eine Beseitigung der Risiken, obwohl sie dazu von den Luftaufsichtsbehörden nicht verpflichtet wurden.

Die Triebwerke des Überschallflugzeugs Concorde sind nach einer 1998 erstellten Studie mit zahlreichen "deutlichen" Risiken behaftet. Wie das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, kümmerten sich die beiden Fluggesellschaften Air France und British Airways (BA) seither um eine Beseitigung der Risiken, obwohl sie dazu von den Luftaufsichtsbehörden nicht verpflichtet wurden. Bislang seien sie "bei der Hälfte ihres Programms zur Beseitigung möglicher Risiken" angelangt.

Die Studie wurde im Auftrag von BA in Zusammenarbeit mit dem Hersteller des Triebwerks vom Typ Olympus 593, Rolls-Royce, und der Beratungsgesellschaft BMT Reliability Consultants aus Hampshire erstellt, weil BA für den Weiterbetrieb des Überschallflugzeuges bis zum Jahr 2012 sicher gehen wollte.

Die Risiken an den Triebwerken werden in der Studie in fünf Kategorien möglicher Defekte unterteilt, deren Tragweite von "unerheblich" bis "katastrophal" reichen könnte. Von den insgesamt aufgelisteten 152 Risikofaktoren wurden 55 als zumindest "deutlich" eingestuft. Als Risiken, die letzlich "katastrophale" Auswirkungen haben könnten, müssen demnach gelten: fehlende Kontrolle über die Auswirkungen umherfliegender Trümmer; Schwachstellen an den Trennwänden der Concorde-Triebwerke; fehlende Kontrolle über Brandherde; Triebwerksversagen durch mehrere gleichzeitig auftretende Faktoren. Zumindest die beiden zuletzt genannten Probleme traten auch bei dem Concorde-Absturz auf, bei dem am 25. Juli nördlich von Paris 113 Menschen ums Leben kamen.

Bei einer Tagung der europäischen Fluggesellschaften in Cambridge im vergangenen Jahr sicherten BA und Rolls-Royce zu, die 55 Risiken nach und nach auszuschalten und darüber wöchentliche Zwischenberichte vorzulegen. Air France und British Airways sind die einzigen Fluggesellschaften, die mit der Concorde fliegen. Während die Air France nach dem Unglück ihre Concorde-Flüge vorerst stoppte, hatte British Airways sie am Tag danach bereits wieder aufgenommen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false