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Panorama: „Costa Concordia“ soll in einem Stück geborgen werden

Hundert Tage nach der Havarie der „Costa Concordia“ hat das Genueser Kreuzfahrt-Unternehmen Costa über die Bergung des Wracks entschieden: Das amerikanische Spezialunternehmen „Titan Salvage“ soll das etwa 300 Meter lange Schiff als Ganzes heben und abtransportieren. Die etwa 250 Millionen Euro teuren Arbeiten vor der toskanischen Isola del Giglio sollen im Mai beginnen und etwa ein Jahr dauern.

Hundert Tage nach der Havarie der „Costa Concordia“ hat das Genueser Kreuzfahrt-Unternehmen Costa über die Bergung des Wracks entschieden: Das amerikanische Spezialunternehmen „Titan Salvage“ soll das etwa 300 Meter lange Schiff als Ganzes heben und abtransportieren. Die etwa 250 Millionen Euro teuren Arbeiten vor der toskanischen Isola del Giglio sollen im Mai beginnen und etwa ein Jahr dauern. Der Chef von Costa, Pier Luigi Foschi, sagte, sein Unternehmen habe „versucht, die beste Lösung für den Schutz der Insel und des Meeres zu finden, sowie die Isola del Giglio möglichst schnell ihrer angeborenen touristischen Bestimmung zurückzugeben.“

Die mit 3216 Passagieren und 1013 Besatzungsmitgliedern besetzte Costa Concordia hatte am späten Abend des 13. Januar in unmittelbarer Nähe der Giglio-Insel eine felsige Klippe gestreift und war halb versunken. Bei dem Unglück kamen 32 Menschen ums Leben, unter ihnen zwölf Deutsche. Zwei der Toten sind noch nicht gefunden worden. Kapitän Francesco Schettino, der sein Schiff zu nahe an die Insel heranmanövriert und es nach der Katastrophe vorzeitig verlassen hatte, befindet sich nach wie vor im Hausarrest. Dem Antrag der Staatsanwälte, den 52-Jährigen in Haft zu nehmen, gaben die Gerichte nicht statt. Seit der Schweröl- und Dieseltreibstoff sowie die Abwässer an Bord der Concordia praktisch vollständig abgepumpt sind – die Arbeiten wurden am 24. März beendet –, gilt die Umweltgefahr für Insel und Meer als im Wesentlichen gebannt.

Die Bergung wird die weltweit bisher größte ihrer Art sein. Die auf Unterwasserbauten spezialisierte italienische Firma Micoperi will unter dem Kiel der Costa Concordia ein Betonfundament errichten, das ein Abrutschen des Wracks in die tiefe Meereszone verhindern soll. Gleichzeitig dient die Barriere als Widerlager für die wenigstens teilweise Aufrichtung des Schiffs, die „Titan Salvage“ mit schwimmenden Pontons und gewaltigen hydraulischen Hebeln zu bewerkstelligen verspricht. Einmal vom Grund gelöst und womöglich von zwei „Schwimmflügeln“ in Gestalt leerer Öltanker oben gehalten, soll die Costa Concordia in einen italienischen Industriehafen geschleppt werden.

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